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Arbeitswelt der Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

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Beschäftigungswirkungen <strong>der</strong> Automatisierung unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

heute geschätzten Substitutionsmöglichkeiten ist folglich sehr kurz. Die<br />

Befunde könnten daher unter dem Vorbehalt stehen, dass sich in längerer<br />

Perspektive bereits unterschiedliche Entwicklungslinien aufgezeigt hätten.<br />

Allerdings signalisieren auch an<strong>der</strong>e empirische Untersuchungen, dass sich<br />

aus Automatisierung o<strong>der</strong> Digitalisierung keinesfalls zwangsläufig negative<br />

Beschäftigungsentwicklungen ergeben müssen:<br />

• Jäger et al. (2015, 83) finden in ihrer empirischen Untersuchung, die Betriebe<br />

in insgesamt sieben Län<strong>der</strong>n erfasst, zwar eine signifikant positive<br />

Korrelation zwischen Umfang des Robotereinsatzes und <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität,<br />

aber keinen statistisch abgesicherten Effekt auf die Totale Faktorproduktivität.<br />

Ein Rationalisierungsszenario wäre denkbar, weil eine gegebene<br />

Outputmenge mit einem geringeren Arbeitseinsatz herstellbar wäre.<br />

Allerdings signalisieren vertiefende ökonometrische Analysen keinen statistisch<br />

signifikanten Zusammenhang zwischen dem Umfang des Robotereinsatzes<br />

in einem Betrieb und einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Belegschaftsgröße.<br />

• Graetz/Michaels (2015) zeigen für die Volkswirtschaft als Ganzes, dass sich<br />

die zunehmende Nutzung von Robotern in 17 Län<strong>der</strong>n und verschiedenen<br />

Industriezweigen zwischen 1993 und 2007 positiv auf die Arbeitsproduktivität<br />

und das Wirtschaftswachstum ausgewirkt hat. So erhöhte <strong>der</strong> Einsatz<br />

von Robotertechnik zum Beispiel das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) im Schnitt um 0,37 Prozentpunkte. Die Gesamtzahl <strong>der</strong><br />

Arbeitsstunden war hingegen durch den stärkeren Robotereinsatz nicht<br />

betroffen. Das spricht gegen die Befürchtung eines gesamtwirtschaftlichen<br />

Beschäftigungsrückgangs im Zuge des arbeitssparenden technischen<br />

Fortschritts.<br />

• Kromann et al. (2011) zeigen für sieben Län<strong>der</strong> auf Branchenebene, dass<br />

sowohl in kurzer wie in langfristiger Perspektive die Arbeitsproduktivität<br />

durch einen höheren Einsatz von Industrierobotern steigt. Die Beschäftigung<br />

sinkt im Zusammenhang mit dem Einsatz von Robotern in kurzer Frist<br />

tendenziell (allerdings nur signifikant auf 10-Prozent-Niveau und nicht robust)<br />

und wächst in langer Frist eher (allerdings nicht signifikant). Dies<br />

könnte man als schwache empirische Evidenz dafür interpretieren, dass<br />

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