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Arbeitswelt der Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

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Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Beschäftigten, die das Homeoffice nutzen, werden<br />

dort außerhalb <strong>der</strong> regulären Geschäftszeiten tätig (Arnold et al., 2015, 9).<br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für männliche Führungskräfte und für Beschäftigte<br />

mit Termindruck und mehreren Arbeitsaufgaben (Arnold et al., 2015, 26). Auffällig<br />

ist zudem, dass bei weiblichen Beschäftigten die Wahrscheinlichkeit<br />

steigt, zumindest gelegentlich im Homeoffice zu arbeiten, wenn im eigenen<br />

Haushalt Kin<strong>der</strong> unter 14 Jahren zu betreuen sind. Dies gilt in <strong>der</strong> Gruppe, die<br />

den betrieblichen mit dem heimischen Arbeitsplatz im Rahmen <strong>der</strong> üblichen<br />

Arbeits- und Geschäftszeiten tauscht, tendenziell auch für männliche Mitarbeiter.<br />

Dies signalisiert, dass mobiles Arbeiten beziehungsweise Arbeiten im<br />

Homeoffice einen Beitrag leisten können, die Vereinbarkeit von familiären<br />

und beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen zu verbessern.<br />

Dies bestätigen auch Aussagen <strong>der</strong> Beschäftigten. Knapp drei Viertel <strong>der</strong><br />

Beschäftigten, die im Rahmen <strong>der</strong> üblichen Arbeits- und Geschäftszeiten zu<br />

Hause tätig werden, versprechen sich eine bessere Balance zwischen Beruf<br />

und Privatleben (Tabelle 15). Unter den Personen, die das Homeoffice eher<br />

außerhalb <strong>der</strong> üblichen Arbeits- und Geschäftszeiten nutzen, sind es immerhin<br />

noch drei von zehn. Hinzu kommt, dass die Beschäftigten in gleichem<br />

Umfang auch den Vorteil sehen, Fahrzeiten einzusparen. Der Zeitgewinn steht<br />

dann für an<strong>der</strong>e (berufliche o<strong>der</strong> private) Zwecke zur Verfügung. Aufgrund<br />

dieser Einschätzung von Beschäftigten, die bereits das Homeoffice nutzen,<br />

verwun<strong>der</strong>t es wenig, dass drei von vier Personen, denen noch kein Arbeiten<br />

von zu Hause möglich ist, sich von <strong>der</strong> Homeofficenutzung eine bessere<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhoffen (BMAS, 2015b, 16). Knapp zwei<br />

von drei erwarten eine Reduzierung von Pendelzeiten und mehr Freizeit. Der<br />

Wunsch nach einer Nutzungsmöglichkeit besteht insbeson<strong>der</strong>e bei Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern, in <strong>der</strong>en Haushalt mindestens ein Kind<br />

unter 14 Jahren lebt (Arnold et al., 2015, 30).<br />

Diese empirischen Befunde bestätigen die Evidenz, die auch für das Arbeiten<br />

in einem digitalisierten Arbeitsumfeld allgemein gefunden wird. Arbeitnehmer,<br />

die an einem Internetarbeitsplatz mit an<strong>der</strong>en Akteuren vernetzt arbeiten,<br />

fallen signifikant häufiger durch die Möglichkeit auf, bei <strong>der</strong> Planung<br />

<strong>der</strong> eigenen Arbeitszeiten auf ihre familiären und privaten Belange Rücksicht<br />

nehmen zu können (Hammermann/Stettes, 2015b, 130). Während dies auf<br />

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