Arbeitswelt der Zukunft
Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft
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Anspruch birgt indes erstens das große Risiko, dass die Effizienz <strong>der</strong> Arbeitsprozesse<br />
beeinträchtigt wird. Das wäre <strong>der</strong> Fall, wenn die Ablehnungsgründe<br />
aufgrund des betrieblichen Kontexts sachgemäß sind (zum Beispiel <strong>der</strong><br />
Wunsch <strong>der</strong> Führungskräfte nach Präsenz <strong>der</strong> Mitarbeiter am betrieblichen<br />
Arbeitsplatz), aber von externer Seite (zum Beispiel Arbeitsgerichten) nicht als<br />
berechtigte Ablehnungsgründe akzeptiert werden. Zweitens würde mit Blick<br />
auf die ordnungsgemäße Gestaltung von Arbeitsplätzen außerhalb des Betriebs<br />
und den Zugang des Arbeitgebers zu den privaten Räumlichkeiten <strong>der</strong><br />
Beschäftigten zunehmend die Frage aufgeworfen, wie <strong>der</strong> Arbeitgeber seiner<br />
Fürsorgeverantwortung für den Mitarbeiter gerecht werden kann, ohne in die<br />
grundgesetzlich geschützte Privatsphäre einzugreifen.<br />
Derzeit spricht auch wenig für weitere Eingriffe in Fragen des Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes – selbst wenn digitale Technologien theoretisch eine<br />
24-stündige Erreichbarkeit <strong>der</strong> Beschäftigten herstellen und eine Überfor<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten verursachen könnten, indem sie permanent Informationen<br />
und Arbeitsaufgaben übermitteln. Es ist zunächst theoretisch fraglich,<br />
ob eine Ausschöpfung dieses technischen Potenzials auch aus Effizienzgründen<br />
Sinn ergibt. Denn die Bereitschaft und die Kompetenzen <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
sind die Schlüsselressourcen einer erfolgreichen unternehmerischen<br />
Anpassung an die Herausfor<strong>der</strong>ungen des digitalen Wandels. Dies gilt umso<br />
mehr vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und potenzieller<br />
Fachkräfteengpässe. Aus Effizienzgründen werden Unternehmen daher zusammen<br />
mit den Beschäftigten Wege eruieren, eine sachgerechte Balance<br />
zu finden, die die Beschäftigungsfähigkeit <strong>der</strong> Mitarbeiter nachhaltig stärkt.<br />
Das freiwillige Engagement <strong>der</strong> Betriebe in Sachen Gesundheitsmanagement<br />
ist ein Signal dafür, dass sich die Unternehmen <strong>der</strong> Bedeutung des Erhalts<br />
<strong>der</strong> Beschäftigungsfähigkeit bewusst sind (vgl. hierzu Hammermann/Stettes,<br />
2013, 105; IW Köln, 2016).<br />
Da Arbeitnehmer ein potenziell höheres Aufgabenvolumen und einen stärkeren<br />
Termindruck durch unterschiedliche organisatorische und individuelle<br />
Ressourcen ausgleichen können (vgl. Kapitel 2.3.2), ist <strong>der</strong> optimistische<br />
Schluss erlaubt, dass auch in dieser Hinsicht nach <strong>der</strong>zeitiger Lage<br />
die Chancen digitaler Technologien potenzielle Risiken übersteigen. Mit <strong>der</strong><br />
Gefährdungsbeurteilung ist im Arbeitsschutzgesetz zudem ein Instrument<br />
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