Arbeitswelt der Zukunft
Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft
Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.3.3 Zwischenfazit III<br />
• Die vorhandene empirische Evidenz lässt noch keinen Schluss darüber zu,<br />
wie sich Lohnstruktur und Verdienstperspektiven von bestimmten Beschäftigtengruppen<br />
entwickeln werden. Es liegt die Vermutung nahe, dass<br />
Höherqualifizierte auch in <strong>Zukunft</strong> günstigere Einkommensaussichten haben<br />
werden als Geringqualifizierte. Dies gilt in beson<strong>der</strong>em Maße für die<br />
Beschäftigten in den MINT-Berufen.<br />
Offen ist <strong>der</strong>zeit auch, ob mit fortschreiten<strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> <strong>Arbeitswelt</strong><br />
die Verbreitung leistungs-, erfolgs- und zielorientierter Vergütungsmodelle<br />
zunehmen wird. Der Dezentralisierungstrend bei Entscheidungsbefugnissen<br />
und -verantwortung begünstigt eine solche Verbreitung jedenfalls.<br />
Implikation: Auch wenn die Auswirkungen <strong>der</strong> Digitalisierung auf die Entwicklung<br />
von Löhnen und <strong>der</strong> Lohnstruktur noch nicht abgesehen werden<br />
können, ist die Hypothese erlaubt, dass <strong>der</strong> Höherqualifizierungstrend des<br />
digitalen Wandels die Einkommensperspektiven und die Einkommensposition<br />
<strong>der</strong>er verbessert, die über die entsprechenden Kompetenzen verfügen.<br />
Dies ist allerdings eine Entwicklung, die bereits seit längerer Zeit<br />
am Arbeitsmarkt beobachtbar ist.<br />
• Digitale Technologien erweitern die Spielräume zur räumlichen und zeitlichen<br />
Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeit. Sie bieten daher ein großes Potenzial, die<br />
Vereinbarkeit von privaten und beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen zu verbessern.<br />
Dies sehen auch die Beschäftigten in <strong>der</strong> Regel so.<br />
Vor allem Führungskräfte sind häufig mit mobilen Endgeräten ausgestattet<br />
und im Homeoffice tätig. Bei ihnen spielen eher berufliche Motive eine<br />
Rolle als Vereinbarkeitsfragen. Doch auch ihnen eröffnet mobiles Arbeiten<br />
die Chance, die Balance zwischen Beruf und Privatem zu verbessern.<br />
Implikation: Der digitale Wandel birgt das große Potenzial, die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie verbessern zu können. Die räumliche und zeitliche<br />
Flexibilisierung wird mehr als Chance und weniger als Bedrohung<br />
empfunden. Dies ist bei <strong>der</strong> Diskussion um potenziell gesundheitsgefähr-<br />
61