Arbeitswelt der Zukunft
Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft
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Arbeitsorganisation gefährden. Wenn Arbeit selbstständiger durch die Beschäftigten<br />
organisiert wird, diese eine größere Verantwortung tragen sowie<br />
bessere Informationen und Kompetenzen für die erfor<strong>der</strong>lichen Entscheidungen<br />
aufweisen, funktioniert eine <strong>der</strong>artige Dezentralisierung und Delegation<br />
nur auf <strong>der</strong> Grundlage gegenseitigen Vertrauens. Eine verstärkte Leistungso<strong>der</strong><br />
Verhaltenskontrolle durch die Ausnutzung vernetzter Informationsquellen<br />
ohne Zustimmung <strong>der</strong> betroffenen Mitarbeiter würde von diesen als<br />
Vertrauensbruch gewertet werden. Dann liefe das Unternehmen Gefahr, die<br />
erfor<strong>der</strong>liche Bereitschaft <strong>der</strong> Beschäftigten zu verlieren, ihre Kompetenzen<br />
so einzusetzen, dass schnell und angemessen auf Verän<strong>der</strong>ungen im Umfeld<br />
und im Arbeitskontext reagiert wird o<strong>der</strong> innovative, kreative Lösungen für<br />
Probleme und Kundenwünsche gefunden werden.<br />
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Fazit<br />
Die vorangegangene Analyse konnte zeigen, dass sich <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> <strong>Arbeitswelt</strong><br />
noch keine gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen durch die zunehmende Verbreitung<br />
und Vernetzung von mo<strong>der</strong>nen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
abzeichnen. Die teilweise hysterische öffentliche Diskussion<br />
um potenziell negative Folgen <strong>der</strong> Digitalisierung auf Beschäftigung und<br />
Beschäftigte steht in einem markanten Kontrast zur <strong>der</strong>zeitigen empirischen<br />
Realität. Für die Politik sollte allerdings die vorliegende empirische Evidenz<br />
handlungsleitend sein, nicht ein diffuses Ungemach, das sich im Extremfall<br />
aus Untergangsprophezeiungen einer noch nicht absehbaren <strong>Zukunft</strong> speist.<br />
Um eine angemessene Antwort auf die gegenwärtigen und künftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> zu finden, sollte die Politik sich im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Digitalisierung die Fragen stellen, warum sich die künftige<br />
Entwicklung von den bisherigen Erfahrungen abkoppeln sollte und welche<br />
Anhaltspunkte sie zu einem solchen Schluss führen kann. Sie könnte dann auf<br />
diese Weise identifizieren, welche spezifischen Interessen einen Handlungsbedarf<br />
dort reklamieren, wo eigentlich keiner besteht und die Digitalisierung<br />
unsachgemäß lediglich einem bereits bestehenden Standpunkt Geltung verschaffen<br />
soll.<br />
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