13.11.2016 Aufrufe

Arbeitswelt der Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Arbeitsorganisation gefährden. Wenn Arbeit selbstständiger durch die Beschäftigten<br />

organisiert wird, diese eine größere Verantwortung tragen sowie<br />

bessere Informationen und Kompetenzen für die erfor<strong>der</strong>lichen Entscheidungen<br />

aufweisen, funktioniert eine <strong>der</strong>artige Dezentralisierung und Delegation<br />

nur auf <strong>der</strong> Grundlage gegenseitigen Vertrauens. Eine verstärkte Leistungso<strong>der</strong><br />

Verhaltenskontrolle durch die Ausnutzung vernetzter Informationsquellen<br />

ohne Zustimmung <strong>der</strong> betroffenen Mitarbeiter würde von diesen als<br />

Vertrauensbruch gewertet werden. Dann liefe das Unternehmen Gefahr, die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Bereitschaft <strong>der</strong> Beschäftigten zu verlieren, ihre Kompetenzen<br />

so einzusetzen, dass schnell und angemessen auf Verän<strong>der</strong>ungen im Umfeld<br />

und im Arbeitskontext reagiert wird o<strong>der</strong> innovative, kreative Lösungen für<br />

Probleme und Kundenwünsche gefunden werden.<br />

4<br />

Fazit<br />

Die vorangegangene Analyse konnte zeigen, dass sich <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> <strong>Arbeitswelt</strong><br />

noch keine gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen durch die zunehmende Verbreitung<br />

und Vernetzung von mo<strong>der</strong>nen Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

abzeichnen. Die teilweise hysterische öffentliche Diskussion<br />

um potenziell negative Folgen <strong>der</strong> Digitalisierung auf Beschäftigung und<br />

Beschäftigte steht in einem markanten Kontrast zur <strong>der</strong>zeitigen empirischen<br />

Realität. Für die Politik sollte allerdings die vorliegende empirische Evidenz<br />

handlungsleitend sein, nicht ein diffuses Ungemach, das sich im Extremfall<br />

aus Untergangsprophezeiungen einer noch nicht absehbaren <strong>Zukunft</strong> speist.<br />

Um eine angemessene Antwort auf die gegenwärtigen und künftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Arbeitswelt</strong> zu finden, sollte die Politik sich im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Digitalisierung die Fragen stellen, warum sich die künftige<br />

Entwicklung von den bisherigen Erfahrungen abkoppeln sollte und welche<br />

Anhaltspunkte sie zu einem solchen Schluss führen kann. Sie könnte dann auf<br />

diese Weise identifizieren, welche spezifischen Interessen einen Handlungsbedarf<br />

dort reklamieren, wo eigentlich keiner besteht und die Digitalisierung<br />

unsachgemäß lediglich einem bereits bestehenden Standpunkt Geltung verschaffen<br />

soll.<br />

77

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!