Arbeitswelt der Zukunft
Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft
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spielraum haben (Arnold et al., 2015, 25 ff.). Sie bestätigen damit die Befunde<br />
auf Basis <strong>der</strong> BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung, wonach Beschäftigte<br />
auf vernetzten Internetarbeitsplätzen signifikant häufiger ihre eigene Arbeit<br />
planen und einteilen können, Einfluss nehmen auf die ihnen zugewiesene<br />
Arbeitsmenge, eigenständig über Pausenzeiten bestimmen und nicht auf Anweisungen<br />
angewiesen sind, als nicht vernetzte Arbeitnehmer und solche,<br />
die nicht mit digitalen Technologien arbeiten (Hammermann/Stettes, 2015b,<br />
130; Tabelle 16). Dies impliziert, dass die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte<br />
in einem digitalen Arbeitsumfeld adäquat gestaltet sind, um einen potenziell<br />
größeren Termindruck o<strong>der</strong> eine permanente Erreichbarkeit nicht als belastend<br />
zu empfinden.<br />
So fühlen sich nur wenige Beschäftigte (20 Prozent und weniger) <strong>der</strong> häufig<br />
o<strong>der</strong> permanent erreichbaren Arbeitnehmer belastet (DGUV, 2012, 15 ff.).<br />
Auch Hammermann/Stettes (2015b, 131) finden, dass gerade einmal 4 Prozent<br />
<strong>der</strong> hiesigen Arbeitnehmer ein potenzielles Ungleichgewicht zwischen<br />
hohem Termin- und Leistungsdruck und fehlenden Handlungsspielräumen<br />
aufweisen. Arnold et al. (2015, 28) zeigen zwar, dass aufgrund des Verschwimmens<br />
<strong>der</strong> Grenzen zwischen Privatleben und Arbeit bei <strong>der</strong> Nutzung des Homeoffices<br />
o<strong>der</strong> mobiler Endgeräte die Wahrscheinlichkeit von zeitlichen Konflikten<br />
zunimmt. Allerdings sind das Engagement und die Verbundenheit mit<br />
dem Betrieb ebenso höher. Dies gilt teilweise auch mit Blick auf die Arbeitszufriedenheit<br />
(bei Homeofficenutzern, die während <strong>der</strong> regulären Arbeits- und<br />
Geschäftszeiten aktiv werden).<br />
Wenn die Mehrheit <strong>der</strong> Beschäftigten nicht im Homeoffice arbeitet, ist dies<br />
vereinfacht formuliert auf drei Gründe zurückzuführen. Zwei Drittel <strong>der</strong> Beschäftigten,<br />
die nicht das Homeoffice nutzen, wünschen sich eine strikte Trennung<br />
zwischen Beruf und Privatleben (BMAS, 2015b, 16). Für ebenso viele ist<br />
die eigene Tätigkeit nicht dafür geeignet, weil zum Beispiel die Anwesenheit<br />
am betrieblichen Arbeitsplatz zwingend erfor<strong>der</strong>lich ist o<strong>der</strong> die Anwesenheit<br />
von den Führungskräften erwünscht wird. Damit wird deutlich, dass die technischen<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Digitalisierung zwar den Spielraum für eine räumliche<br />
und zeitliche Flexibilisierung erweitern. Ob dieser dann auch genutzt<br />
wird, hängt von den Vorstellungen und Präferenzen <strong>der</strong> Beteiligten ab sowie<br />
von Effizienzaspekten bei <strong>der</strong> Organisation von Arbeit.<br />
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