Tenants Tenants, 2007 Silbergelatineabzug, 255,4 x 335,3 cm Exemplar 1/3 <strong>Deutsche</strong> <strong>Guggenheim</strong>, Berlin
Name: Benjamin Fischer Schule: Robert-Havemann-Oberschule Ein Blitz zuckte auf. Schnell rannte Karl Johnson durch die Pfützen Richtung Zuhause. Er wohnte bei seiner Mutter, in einem bescheidenen Haus in der Vorstadt von Springfield. Karl besuchte mit 18 Jahren immer noch die 9. Klasse der Richard-Gumble-Oberschule. Über das zweimalige Sitzenbleiben in der Schule war seine Mutter noch heute empört. Als Karl zur Tür hereinkam, beachtete seine Mutter ihn nicht. Sie wusste, dass er in diesem Moment wieder einmal etwas Schlimmes angestellt hatte. Wieso sonst war er erst so spät zu Hause? Und überhaupt, wäre das nicht das erste Mal gewesen, dass er mit seinen Freunden Lenny und Mike die Gegend unsicher machte. Und so war es auch. Kurz zuvor hatten die drei einer alten Dame die Handtasche geklaut und sich mit dem Geld vom Acker gemacht. Das war schon die dritte in dieser Woche, deren Geld sie später durch drei teilten. Karl ging lautlos auf sein Zimmer. Seine Mutter wusste nicht mehr, was sie tun sollte, seit Jahren führten sie kein richtiges Familienleben mehr. Sie machte sich Vorwürfe, Karls Vater verlassen zu haben. Denn vielleicht lag es ja daran, dass Karl in jeder Situation abweisend reagierte. Sie wusste, dass ihr irgendwann die gesamte Situation über den Kopf wachsen würde. Doch Karl war das egal. Er dachte nur noch an den kommenden Tag, an dem er mit seinen Freunden die größte illegale Tat durchziehen wollte. Kein einfacher Handtaschenraub, diesmal ging es um Einbruch. Sie wollten in den Elektronikladen einbrechen und soviel wie möglich in den Fluchtwagen transportieren. Es war nicht gerade das neueste Elektronikgeschäft, doch genau deswegen hofften sie von Alarmanlagen verschont zu bleiben. In der nächsten Nacht um 2 Uhr sollte das Vorgehen starten. Seine Mutter ahnte nichts von all dem. Am Abend darauf schlief Karl nicht eine Sekunde, zu aufgeregt war er darüber, was in dieser Nacht geschehen sollte. Er malte sich vor seinen Augen schon alles aus, was er sich wünschte. Um 1.30 Uhr war es dann soweit. Er öffnete leise sein Fenster, und schon nach der ersten Bemühung stand er im Vorgarten. Nun lief er zirka 20 Minuten zu dem Elektronikgeschäft. Dort angekommen traf er auf seinen Freund Lenny, fünf Minuten später folgte auch Mike mit dem Fluchtfahrzeug. Nun konnte der Raub beginnen. Lenny schlug mit einem Hammer die Scheibe ein, danach war alles ruhig. Beide stiegen durch das Loch ein, währenddessen Mike im Wagen auf die Beute wartete. MP3-Player, Fernseher und Computer, alles nahmen sie mit. Keiner von beiden sah die in der dunklen Ecke ausgelöste Alarmanlage. Sie machte keine schrillen Geräusche, doch sie benachrichtigte schon in diesem Moment die Polizei. Als Karl und Lenny auch die letzten Hi-Fi Geräte in den