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Name: Lisa Below<br />

Alter: 13 Jahre<br />

Schule: Albrecht-Dürer-Oberschule<br />

Der regengefüllte Aktenkoffer<br />

„Heute, dachte Herr Schmitt, als er über die nassen Straßen Kölns jagte, „heute ist wieder<br />

ein schrecklicher Tag!“ Es war mal wieder eine regnerische Woche, und Herr Schmitt<br />

drängelte sich durch die Unmengen von Passanten mit ihren langweilig farblosen<br />

Regenschirmen, welche er so sehr verabscheute, und die sich jedes Mal umdrehten, wenn<br />

Herr Schmitt sie anrempelte. Er war auf dem Weg zur Arbeit und mal wieder zu spät dran.<br />

Gerade entschuldigte er sich hektisch bei einem kleinen, untersetzten Mann mit kahlem<br />

Kopf und roter Krawatte, der ihm ein wenig irritiert hinterher schaute, als er sich an ihm<br />

vorbei schlängelte.<br />

„Puh!“, seufzte Herr Schmitt, als er endlich stehen blieb und tief Luft holte. Sein Herz<br />

klopfte wild, und seine Lunge war wie zugeschnürt, als ob er gerade einen Marathon hinter<br />

sich hätte- so fühlte er sich jedenfalls. Er stellte seinen schweren Aktenkoffer, der ihm die<br />

ganze Zeit um die Beine geklatscht war, neben sich auf den Bürgersteig und stützte sich auf<br />

seine Knie. „PLATSCH!“, machte es und Herr Schmitt durchfuhr ein eisiges Gefühl. Er<br />

schaute an sich herunter und sah einen großen Wasserfleck auf seinem rechten Hosenbein.<br />

Es war durchnässt worden von einer riesigen Pfütze in die er soeben seinen Koffer gestellt<br />

hatte. „Oh nein!“, rief Herr Schmitt und versuchte verzweifelt, das Schlimmste von seinem<br />

Bein und seinem Koffer zu wischen. Er öffnete den mit einer Dreckschicht überzogenen<br />

Koffer und zog durchweichte und verschmierte Aktien heraus. Das gab bestimmt Ärger mit<br />

dem Chef. Er packte alles wieder ein und marschierte in die Bank, in der er arbeitete. Gerade<br />

sah er noch, wie die Türen des Fahrstuhls langsam zu glitten, und da er in den 9. Stock<br />

musste, quetschte er sich zwischen die Türen, die kurz stockten und wieder auseinander<br />

glitten.<br />

Im Fahrstuhl war niemand außer einer gut gebauten Frau mit einem knallpinken Hut, neben<br />

die sich Herr Schmitt stellte und auf den Knopf für den 9. Stock drückte. Die Türen glitten<br />

wieder zu und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Herr Schmitt hatte ein mulmiges<br />

Gefühl irgendwo in der Magengrube, das er immer verspürte, wenn er Fahrstuhl fuhr. Die<br />

Frau hustete und spähte verächtlich auf den dreckigen Koffer in seiner Hand, doch er<br />

ignorierte dies und schaute stattdessen auf seine Uhr.<br />

Er war jetzt schon 15 Minuten zu spät.

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