Download PDF 'Alle Geschichten' - Deutsche Guggenheim
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Name: Lejna Hozic<br />
Alter: 14 Jahre<br />
Schule: Albrecht-Dürer-Oberschule<br />
Der Kühlraum<br />
Um in die Clique der beliebtesten Mädchen der Schule zu kommen, musste ich für eine<br />
kurze Ewigkeit in den Kühlraum! Ich dachte mir nichts weiter dabei, als sie mich darauf<br />
ansprachen. So sagte ich auch sofort zu. Ich musste einfach in diese Clique! Ich war ein<br />
Mädchen, das nicht weiter auffiel und mit der Aufnahme würde ich endlich Anerkennung<br />
gewinnen. Ich sollte um 20 Uhr vor dem alten leer stehenden Restaurant stehen und auf die<br />
fünf Mädels der Clique warten, aber sie kamen nicht! Mir wurde etwas unwohl zu Mute,<br />
denn es war Winter und bereits dunkel. Da hörte ich Stimmen hinter mir. Mit einer gewissen<br />
Ahnung drehte ich mich um und blickte in die perfekt geschminkten Gesichter der 5 Mädels,<br />
die auf meinen Anblick hin anfingen zu kichern! "Was ist denn nun?", fragte das eine<br />
Mädchen. "Traust du dich oder traust du dich nicht?" fragte das andere Mädchen. "Ja<br />
natürlich trau ich mich", antwortete ich empört. "Okay, du weißt wie es abläuft!? Du musst<br />
20 Minuten lang im Dunkeln drin bleiben." "Sind 20 Minuten nicht etwas lang?" fragte ich<br />
unsicher. "Nein, wieso? Der Kühlraum ist ja nicht kalt!" antwortete Mandy, die Anführerin der<br />
Clique. Plötzlich fingen sie wieder an zu kichern. Ich dachte nur: "Ja, sehr witzig!" Ein lautes<br />
Knarren riss mich aus meinen Gedanken, und jemand schubste mich in den Vorraum des<br />
leer stehenden Restaurants. Es war zu dunkel um etwas zu erkennen, aber mir stieg der<br />
Geruch von Schimmel in die Nase. Es erfolgte ein weiteres Knarren, jetzt stand ich vor dem<br />
Kühlraum. Ich hatte Angst, Angst vor der Dunkelheit! Fünf Hände drückten mich gegen<br />
meinen Willen in den Kühlraum, ein letztes Kichern von den Mädels und dir Tür wurde<br />
geschlossen. Säulen ragten in die Höhe, soviel konnte ich noch erkennen. Ich schlich durch<br />
den Raum und merkte: es war wirklich nicht kalt! „Na wie denn auch? Schließlich ist der<br />
Strom nicht angeschlossen", hörte ich mich zu mir selbst sagen. Ich fuhr herum, als ich ein<br />
Geräusch hinter mir hörte, das nur ein paar Schritte von mir entfernt war. "H…Hallo?", rief ich<br />
vorsichtig. Jetzt erhoffte ich mir das Gelächter der Mädchen zu hören, doch es kam nichts!<br />
Ich traute meinen Augen nicht, als ich meinen Atem sehen konnte. Es war kälter geworden!<br />
Hinter mir zog etwas vorbei, ich hatte Angst, nach hinten zu schauen. Gerade als ich zur Tür<br />
rennen wollte, stellte sich mir ein halberfrorener Mann mit schneeweißem Haar in den Weg.<br />
Ich stieß einen entsetzten Schrei aus und rief: "Leute das ist nicht lustig!" Der Mann grinste<br />
hämisch. Ich trat einen Schritt zurück, nahm meinen ganzen Mut zusammen und stieß dem<br />
Mann mit dem Ellbogen in die Seite. Er taumelte zurück, ich ergriff meine Chance, denn der