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Die Malteser-Zeitung 1/2017

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des SMRO und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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MALTESERWELTWEIT<br />

<strong>Die</strong> Regierung als Flüchtlingskoordinator<br />

<strong>Die</strong> Flüchtlingspolitik in Uganda ist Chefsache. <strong>Die</strong> Regierung<br />

selbst organisiert den Zustrom der Flüchtlinge<br />

und überlässt dies nicht, wie meist, der UN. Auch die Zusammenarbeit<br />

der internationalen Hilfsorganisationen,<br />

die hier tätig sind, wird von der Regierung koordiniert.<br />

Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung bei <strong>Malteser</strong><br />

International ist von der ugandischen Flüchtlingspolitik<br />

begeistert: „Bislang organisiert die ugandische Regierung<br />

den erneuten Flüchtlingsansturm aus dem Südsudan<br />

im Gegensatz zu vielen anderen Aufnahmeländern<br />

erfolgreich. Sie zeigt, wie Flüchtlingspolitik auch gehen<br />

kann und ist in meinen Augen ein wirklich gutes Vorbild<br />

für andere Länder.“<br />

Von Uganda lernen<br />

Natürlich profitieren von der Arbeit der vielen Hilfsorganisationen,<br />

die sich um die Flüchtlinge kümmern, auch<br />

die Einheimischen. Zum Beispiel, wenn in der Nachbarschaft<br />

eine Klinik gebaut wird, die ebenso für die lokale<br />

Bevölkerung geöffnet ist. Auch von den Hilfsmaßnahmen<br />

von <strong>Malteser</strong> International profitieren alle: Acht<br />

solarbetriebene Brunnen wurden allein im Rhino Camp<br />

gebaut. Damit werden rund 20.000 Menschen mit Wasser<br />

versorgt. Durch die Flüchtlinge sind in den Regionen<br />

zusätzliche Absatzmärkte für die lokalen Waren entstanden,<br />

was wiederrum den Bauern aus der Gegend hilft. <strong>Die</strong><br />

Flüchtlinge in Uganda dürfen nicht nur reisen, sondern<br />

sie dürfen auch arbeiten. Und das tun sie – zum Beispiel<br />

in die Hauptstadt Kampala.<br />

Uganda ist in Sachen Flüchtlingspolitik durchaus ein<br />

Land, von dem andere Regierungen lernen könnten, vor<br />

allem in Europa. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie<br />

sich die Situation entwickeln wird, wenn sich die Lage im<br />

Südsudan in den nächsten Monaten nicht beruhigt und<br />

die Flüchtlingszahlen weiterhin so rasant steigen. Dann<br />

wird es eines Tages vielleicht kein Stück Land mehr für<br />

alle Flüchtlinge geben können.<br />

EINSATZFALL<br />

HAITI<br />

<strong>Malteser</strong> International: Sie sorgen dafür, dass es nach Naturkatastrophen<br />

rasch zu einem nachhaltigen Wiederaufbau<br />

und einer effizienten Katastrophenvorsorge kommt.<br />

Dabei arbeiten sie mit lokalen Partnern zusammen.<br />

Von Katharina Kiecol<br />

Weltweit sind Millionen Menschen von den Folgen extremer<br />

Naturkatastrophen und bewaffneter Konflikte bedroht.<br />

In den von Erdbeben, Überflutungen, Dürren oder<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen betroffenen Ländern<br />

ist vielfach die Infrastruktur zerstört, meist fehlt<br />

es der Bevölkerung an Nahrungsmitteln, Unterkünften,<br />

medizinischer Versorgung und Zukunftsperspektiven.<br />

Eine Katastrophe besonderen Ausmaßes war das Erdbeben<br />

2010 in Haiti. Nach anfänglicher Nothilfe und Unterstützung<br />

beim Wiederaufbau konzentrieren sich die<br />

Mitarbeiter von <strong>Malteser</strong> International heute darauf,<br />

Kapazitäten und zivilgesellschaftliche Strukturen in der<br />

Wasser- und Sanitärversorgung sowie der Hygienesituation<br />

aufzubauen. Besonderen Wert wird auf eine gesunde<br />

Ernährung der Bevölkerung gelegt. Um die Menschen vor<br />

Wirbelstürmen besser zu schützen, baut <strong>Malteser</strong> International<br />

die Katastrophenvorsorge aus. In Haiti arbeiten<br />

20 Mitarbeiter für <strong>Malteser</strong> International. Viele Projekte<br />

werden mit lokalen Partnern gemeinsam umgesetzt.<br />

DIE MALTESER 1/<strong>2017</strong> 21

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