MASTER THESIS
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Master Thesis Trennung von Netz und Betrieb<br />
10.1.2 Ausdifferenzierung Netze und Verträge<br />
In einem zweiten Schritt wäre folgendes Vorgehen empfehlenswert:<br />
� Das Eigentum an den Regionalnetzen bzw. regionalen Nebenstrecken<br />
223 sollte in Länderhoheit übergehen und an Fahrweg AGs der Länder<br />
übertragen werden 224 . Diese können den Bedarf vor Ort besser<br />
bestimmen.<br />
� Die Geschäftsbesorgungsverträge mit der DB sollten weiter ausdifferenziert<br />
werden und sich auf abgrenzbare Objekte und Tätigkeiten beziehen.<br />
Solange es keinen Wettbewerb bei der Netzbewirtschaftung<br />
gibt, ist eine vollständige und transparente Rechnungslegung zu verlangen.<br />
� Schrittweise sollten die Geschäftsbesorgungsverträge für die Infrastrukturbewirtschaftung<br />
an Dritte ausgeschrieben werden, die dann in Konkurrenz<br />
zur DB treten.<br />
� Zur Finanzierung der Infrastruktur 225 sollten, insbesondere bei Aus- und<br />
Neubau von Strecken vermehrt Public-Private-Partnership-Modelle 226<br />
(PPP) 227 umgesetzt werden. Bei diesen finanziert privates Kapital die<br />
Investitionen vor, um diese über die zukünftigen Nutzungsgebühren zu<br />
refinanzieren 228 . Hierdurch würde zusätzliches privates Risikokapital für<br />
die Schieneninfrastruktur gewonnen. Außerdem gäbe es intrinsische<br />
Anreize, die jeweiligen Strecken in gutem Zustand zu halten. Da klassische<br />
PPP-Modelle auf der Schiene oft nicht möglich sind, da die zu erwartenden<br />
Trasseneinnahmen die Streckenkosten nicht refinanzieren<br />
können, sind auch Schattenmautmodelle 229 anzudenken. Bei diesen<br />
zahlt der Staat in Abhängigkeit vom wirklichen Verkehrsaufkommen einen<br />
Teil der Nutzungsgebühren.<br />
Durch diese Maßnahmen könnte die Zunahme des Effizienzdruckes auf<br />
die Infrastruktur relativ präzise gesteuert werden. Die Übertragung der<br />
223 Siehe auch Schmidt, A. (2004,S.2)<br />
224 Vgl. auch die unterschiedlichen Positionen bei VDV (Hrsg.) (2005, S.1ff)<br />
225 Vgl. Arlt (2000, S.93ff)<br />
226 Siehe zur Umsetzung vom PPP-Modellen durch die öffentliche Hand siehe BMWA (2005, S.2ff), sowie BDB<br />
(2004), Falschlehner (2005)<br />
227 Für einen kurzen Überblick über die Struktur von PPP-Modellen siehe Bayrischer Bauindustrieverband<br />
(Hrsg.) (2005)<br />
228 Siehe beispielsweise Giannakos (2004), Falschlehner (2005)<br />
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