MASTER THESIS
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Master Thesis Trennung von Netz und Betrieb<br />
1. Einleitung<br />
1.1 Motivation der Arbeit<br />
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem Thema, welches seit<br />
Jahren diskutiert wird, nämlich der Frage, ob und wenn wie die Schieneninfrastruktur<br />
der DB AG vom Betrieb getrennt werden sollte. Diese grundsätzliche<br />
Frage gewinnt derzeit mit dem geplanten Börsengang der DB<br />
AG zusätzliche Brisanz, auch deswegen weil mit dem Börsengang Teile<br />
des öffentlichen Eigentums an der Infrastruktur eines ganzen Verkehrsträgers<br />
zumindest teilweise in privates Eigentum übergehen würden. Es gibt<br />
eine breite öffentliche und private Diskussion, im Rahmen derer Kritik geübt<br />
und vermeintliche Verbesserungsvorschläge gemacht werden.<br />
Da bei dieser Thematik sehr unterschiedliche Sichtweisen von teilweise<br />
sehr unterschiedlichen Gruppen und Institutionen vorliegen, sind auch die<br />
grundsätzlichen Positionen und Argumentationsweisen bei der Beantwortung<br />
der grundsätzlichen Frage, wie das Schienenverkehrssystem in<br />
Deutschland organisiert und strukturiert werden sollte, vielfältig.<br />
Hinzu kommt, dass sich diese Frage auch aus wissenschaftlicher Perspektive<br />
einer einfachen Beantwortung entzieht. Das Schienenverkehrssystem<br />
ist äußerst komplex. Eine Vielzahl von Prozessen und Personen<br />
müssen an unzähligen Schnittstellen miteinander verzahnt werden, um ein<br />
attraktives Angebot effizient zu produzieren, welches den wichtigsten<br />
Wettbewerber, die Straße konkurrieren kann.<br />
Sowohl aus Volkswirtschaftlicher als auch aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht ist die Beantwortung alles andere als trivial. Dies liegt an den vielen<br />
spezifischen Besonderheiten des Verkehrsträgers Schiene und der Tatsache,<br />
dass es aus organisatorischer und prozesstechnischer Sicht eine<br />
Vielzahl von möglichen Antworten gibt. Ein Blick auf Europa zeigt, dass<br />
verschiedene Modelle denkbar und umsetzbar sind.<br />
Die von der DB vertretende „betriebswirtschaftliche“ Position in dieser Diskussion<br />
steht zu den „volkswirtschaftlich“ motivierten Forderungen der<br />
Trennungsbefürworter, welche in vielen politischen Parteien eine Mehrheit<br />
haben, in einem scheinbar unvereinbaren Gegensatz.<br />
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