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WerDer_Charly_1

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Karl der Erste, Mitbegründer und Präsident des Rabattvereins Cham<br />

Im Rabattverein, den Karl 1923 zusammen mit einem Kaffeebohnenröster, dem Vater von Fritz Wolf, gründen<br />

half, wurde Karl Präsident. Dieses Amt als Vorsitzender verwaltete er ganze 12 Jahre mit Erfolg, dessen<br />

Auswirkungen dem Verein zu grossem Ansehen verhalf. Mit der Abgabe von Rabattmarken versuchten die Pioniere<br />

eine Kundenbindung zu den Fachgeschäften im Dorf herzustellen.<br />

Randbemerkung in eigener Sache:<br />

Auch meine Eltern waren mit ihrem USEGO-LADEN aktive Mitglieder des Rabattvereins. Später, 1968, übernahm ich die<br />

Stellung und wurde mit meiner Firma CHARLY WERDER PRODUKTIONSBETRIEBE ebenfalls in den Verein der Rabättler<br />

aufgenommen. Darauf erfolgte eine Namensänderung vom Rabattverein zur Vereinigung Fachgeschäfte Cham. Heute, im<br />

Mai 2016, fand die 93. Generalversammlung im Hotel Raben statt, und ich bin immer noch dabei als aktives Mitglied in der<br />

Vereinigung der Fachgeschäfte Cham.<br />

Anlässlich einer der ersten Generalversammlungen des Rabattvereins machte Karl der Erste als Weitsichtiger<br />

und Vorausschauender die anwesenden Mitglieder auf die Einführung der ersten Verkaufslastwagen der MIGROS<br />

aufmerksam. Visionär Gottlieb Duttweiler (Gründer der Migros) realisierte 1925 seine Idee, mobile<br />

Verkaufslastwagen mit Frischprodukten in die Dörfer, direkt vor die Haustüre seiner Kunden, zu beordern. In der<br />

Startphase kamen erste fünf LKW zum Einsatz, welche den Grossraum Zürich bedienten. Die Einführung der<br />

Ladenbusse entstand aus einer Zwangssituation. Grossisten wie z. B. die Nestlé boykottierten den<br />

heranwachsenden Lebensmittelhändler Duttweiler. Er fand keine Ladenlokale. Im Detailhandel löste seine<br />

Marketingerfindung regelrechte Unruhen aus.<br />

Mit offenen Augen sah Karl der Erste in die Zukunft mit dem Ziel, bald seine eigene Existenz zu finden.<br />

Nachdem immer mehr Güter durch den Gotthard-Bahntunnel die Zentralschweiz erreicht hatten, bewarb sich Karl in<br />

der Folge bei den Schweizerischen Bundesbahnen, um die offizielle Bahn-Camionage zu übernehmen, was ihm<br />

schlussendlich auch gelang. Im Dienste der Bahnkunden für die Feinverteilung und die Zustellung der stetig<br />

wachsenden Paketberge tätig zu sein, befriedigte seine berufliche Neugier. Gleichzeitig stand der Konkurs der<br />

Mineralwasserhandlung Matter im Felde. Karl und Anna-Helena kauften die ganze Firma aus der Konkursmasse<br />

heraus und machten daraus einen zusätzlichen gewinnbringenden Familienbetrieb.<br />

Als dann noch die ständigen Unruhen zwischen den Bauern und der Milchsüdi zum Rücktritt des amtierenden<br />

Direktors Ochsner führten, offerierte dieser Mr. Ochsner Karl dem Ersten den aus dem Kohlenhandel entstandenen<br />

Kohlenschopf der Milchsüdi für einen Jahreszins von Fr. 600.-- zur Pacht. Mit Unterstützung seines älteren Sohnes<br />

Hans konnte Karl sich vollumfänglich eigenständig seinen Aufgaben widmen. Ohne die Mithilfe von Sohn Hans wäre<br />

es Karl dem Ersten nicht möglich gewesen, alle anfallenden Aufgaben verantwortungsbewusst zu meistern und zum<br />

Erfolg zu bringen. Der Ankauf eines ersten Transportwagens drängte sich zusehends auf, der dann Sohn Hans als<br />

gelernter Mechaniker mit Freude zu bedienen wusste. 1937 übergab Karl mit Stolz seinem Sohn Hans einen Teil<br />

des Transportgeschäftes.<br />

Auch Sohn Karl der Zweite ist inzwischen herangewachsen und wurde in Vaters Geschäft ein guter Mitarbeiter,<br />

denn Arbeit war jetzt zur Genüge da. Der stetig zunehmende Bahn-Camionage-Betrieb machte die Anschaffung<br />

eines zweiten Transportfahrzeuges unumgänglich. Aus Gründen der wegen des Krieges herrschenden<br />

Brennstoffknappheit entschlossen sich die Werders zum Kauf eines Elektromobils der Firma SIG Neuhausen,<br />

welches sich hervorragend bewährte. Dieses etwas kuriose Transportfahrzeug bestand aus einer Ladefläche in der<br />

Grösse von 140 x 300 cm, unter der sich ein gewaltiger Batterienstrang befand. Die Führerkabine hatte Platz für drei<br />

schmale Personen, und eine stufenförmige Zweigangschaltung (analog eines damaligen Tramwagens) brachte den<br />

Elektrotransporter auf eine maximale Geschwindigkeit von 28 km/h.<br />

Damit das Elektrofahrzeug fahren konnte, musste an der KS-7 extra eine Ladestation errichtet werden<br />

Jede Nacht wurde das Gefährt am Stromgenerator für den nächsten Tag angeschlossen und nachgeladen<br />

14 I Lebenswerk Wer ? der <strong>Charly</strong>

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