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WerDer_Charly_1

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Seitenblick zum ehemaligen Hof, zu Josef Balmer im Wolfgang<br />

Josef Balmer bei meinem Besuch vom 2. Juli 2015 in seinem Garten<br />

Seitenansicht des Balmer-Hauses in Schüpfheim<br />

Vater Josef und Maria Balmer-Lötscher bewirtschafteten damals den Hof St. Wolfgang in Schüpfheim. Die<br />

Grossfamilie bestand aus acht Kindern. Das waren Franz, Trudy, Hans, Marlis, Sepp, Käthi, Mathilda und Richard<br />

Balmer. Eine bedeutende Rolle in der Familie spielte auch der Karrer und Knecht Köbi Thalmann, der während 50<br />

Jahren sein ganzes Leben im Dienste der Familie Balmer verbrachte und mit dem ich in meiner Jugend viel Zeit<br />

verbringen durfte. Vater Josef Balmer war Sektionschef und politisch auf der katholisch-konservativen Seite. Josef<br />

wurde in den Gemeinderat gewählt, er verweigerte jedoch sein Amt wegen des noch amtierenden<br />

Gemeindepräsidenten Hermann Roos. Josef Balmer-Lötscher, geboren am 26. März 1893, verstarb 1971 in<br />

Schüpfheim. Seine Frau Maria Balmer, geborene Lötscher, erblickte das Licht der Welt am 19. August 1910, sie<br />

lebte bis 1990 auf dem Hof in Schüpfheim.<br />

Vater Josef und Mutter Maria Balmer-Lötscher waren sehr liebenswürdige Leute. Fast wöchentlich deckten sie<br />

die grosse Scherer-Familie mit Fleisch und weiteren Lebensmitteln vom Wolfganghof ein. Für Ferdinand und Rosa<br />

Scherer waren die Gaben vom Hof der Balmers Luxusgüter, welche sich die Familie Scherer mit ihren acht Kindern<br />

zu dieser Zeit nie hätte leisten können.<br />

Aus Franz, dem ältesten Sohn der Familie, geboren am 2. April 1933, wurde, wie es sich damals in<br />

Bauernfamilien gehörte, Pater Frohmund. Als katholischer Priester wurde Franz (Frohmund) in der katholischen<br />

Kirche Johannes & Paul in Schüpfheim in Form seiner Primizfeier zum Kapuziner des Franziskanerordens geweiht.<br />

Sein ganzes Leben verbrachte Frohmund im Kloster Wesmeli in Luzern, wo er am 5. März 2014 verstarb.<br />

Trudi Balmer, als zweitälteste Tochter der Balmer-Familie, geboren am 8. März 1934, trat am 1. Oktober 1955<br />

ganz im Sinne ihrer Familie ins geschlossene Frauenkloster Frauental bei Cham ein. Als Schwester Cordula wurde<br />

Trudy Balmer am 31. Juli 1960 mit dem ewigen Gelübde feierlich in den Stand des Klosterordens aufgenommen,<br />

was Edi Schmid veranlasste, mit seiner alten Knarre ein paar Schüsse in die Luft zu feuern. Anlässlich der<br />

Dreharbeiten zu meinem Film „Zuger VIDEOSCOPE“ standen im Juni 1994 auch die ehrwürdigen Schwestern des<br />

Klosters Frauental beim „Chriesnen“ vor meiner Kamera. Das Wiedersehen mit Schwester Cordula berührte mich<br />

damals sehr. Vor wenigen Tagen, am Donnerstag, 2. Juli 2015, empfing mich Schwester Cordula in der Klausur des<br />

Klosters Frauental zu einem historischen Dialogaustausch, zu einem Rückblick in unsere gemeinsame<br />

Vergangenheit. Es gab viel zu berichten, denn die Klosterfrau konnte sich noch gut an mich und die Zeit auf dem Hof<br />

erinnern. Am Klostertisch bestätigte Cordula meine Recherchen für die hier vorliegende Familienchronik.<br />

Hans Balmer, geboren am 18. April 1935, verbrachte sein Leben als Baumeister im Grossraum Ennetbaden, wo er<br />

zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Chronik noch immer lebt. Seine Schwester Käthi wanderte im Jahr 1964 nach<br />

Australien aus.<br />

Sepp Balmer übernahm den väterlichen Hof Wolfgang. Er wurde am 1. Juli 1975 zum Gemeindepräsidenten von<br />

Schüpfheim gewählt. Das Amt führte Sepp bis zum 1. September 2009 aus. Am Mittwoch, 15. Juli 2015, besuchte<br />

ich den ehemaligen Häuptling von Schüpfheim. Im Garten seines Hauses tauschten wir bei Sonnenschein und<br />

Süssmost Erinnerungen aus. Sepp bestätigte mir die Recherchen aus Mutter Rosas Heimat. Gleichzeitig erhielt ich<br />

weitere Informationen zum Zeitgeschehen der Dachdecker Scherers vom nachbarlichen Wolfganghaus.<br />

Richard Balmer, der Jüngste der Bauernfamilie, zog es in die weite Welt. Heute lebt er mit seiner Frau Vreni<br />

und Familie an der Zentrumstrasse 12 in Hünenberg. Richard und Vreni Balmer betreuen ihr eigenes Kavanza -<br />

Projekt in Afrika, wo sie sich um den Aufbau einer Schule für Handwerk und Landwirtschaft im Dorf Mivumoni<br />

(Tansania) bemühen.<br />

Am 2. Juli 2015 recherchierte ich in Form von persönlichen Gesprächen mit Trudy Balmer (Sr. Cordula)<br />

im Kloster Frauental, Cham, und mit Richard Balmer an der Zentralstrasse in Hünenberg.<br />

Am Mittwoch, 15. Juli 2015, fuhr ich zu Sepp Balmer, einem Bruder von Trudy und Richard, nach Schüpfheim<br />

um weitere wertvolle Informationen zu erhalten, aber auch das bereits Geschriebene bestätigen zu lassen.<br />

178 I Lebenswerk Wer ? der <strong>Charly</strong>

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