WerDer_Charly_1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Last- und Zügelwagen vom Typ L 4 der Marke Berna mit Anhänger<br />
Mit dem Kennzeichen ZG 572 war das der modernste Lastwagen von Hans Werder, dieser BERNA L4, ursprünglich,<br />
wie es der Name aussagt, von Joseph Wyss in Bern gebaut. Später wurden die Berna-Werke nach Olten verlegt.<br />
Die Kontrollschilder ZG 571 und ZG 572 von Hans Werder wurden im Jahr 1973 an das Unternehmen<br />
Risi Transport, und zwar ohne eine finanzielle Abgeltung übergeben.<br />
1902 begann Joseph Wyss in Bern mit der Herstellung von Kraftfahrzeugen unter dem Namen BERNA. Im<br />
Jahr 1929 erwarb die Adolph Saurer AG aus Arbon, damals Marktführerin der Schweizer Lastwagenproduktion, die<br />
Aktienmehrheit bei Berna. Unter der Saurer-Führung wurden die später in Olten gebauten Fahrzeuge mit den in<br />
Arbon entwickelten Lastwagen zusammengeführt. Das wirkte sich auch auf die Produktion und die Kompetenzen<br />
aus. Synergien von Berna und Saurer konnten gegenseitig optimal genutzt werden. Wie sich aus der<br />
Beschaffungsphilosophie meiner Familie zeigt, legten meine Vorfahren damals schon grossen Wert auf die Qualität<br />
von Schweizer Produkten. 1907 verliess Joseph Wyss die Firma. An seiner Stelle übernahm ein gewisser Herr<br />
Locher die Firmenführung.<br />
Der Werder-Berna im Einsatz für die Schweizer Filmszene<br />
Wie Vaters Bruder, Hans Werder, zum Film kam und beinahe den Sprung nach Hollywood geschafft hätte:<br />
Im Jahre 1961 erhielt Hans Werder einen Zügelauftrag der besonderen Art. In der Zuger Altstadt wurde unter der<br />
Regie von Karl Suter der Film "Chikita" gedreht. Die Schweizer Bordellbesitzerin Chikita Hausmann, dargestellt von<br />
Hanne Wieder, musste ihr Etablissement in Südamerika schliessen, weil dort eine Revolution zur Wiederherstellung<br />
der Moral und der guten Sitten im Gang war. Sie entschloss sich, in ihre alte Heimat zurückzukehren. In einem<br />
verschlafenen Kleinstädtchen - eben Zug - wollte sie sich und ihr Gewerbe neu einrichten. Da kam sie also mit ihrem<br />
Papagei und all ihrem Hab und Gut. Für diese Szene brauchte das Filmteam Zügelmänner und einen passenden<br />
Zügelwagen. Das war der Augenblick, die Stunde und gleichzeitig der grosse Moment von Onkel Hans. Wir alle, die<br />
ganze Familie, ist heute noch überzeugt, dass das Zügelteam Werder hervorragend gespielt hat. Nur war der Film<br />
damals nicht der durchschlagende Leinwanderfolg, wie es sich die Macher vorgestellt hatten. Darum blieb die<br />
Berufung für Hans, nach Hollywood zu gehen, in den Träumen hängen. Er blieb als Transportunternehmer bei seiner<br />
Familie in den Löbern in Cham.<br />
Eine Kopie des genannten Filmes schenkte Annagret am 12. August 2016<br />
ihrer Schwester Ursula zum Geburtstag.<br />
Später, im Dezember 1987, versuchte ich, der Schreiberling, an der Westküste der USA Fuss zu fassen.<br />
Wie sich diese Geschichte damals in Los Angeles weiterentwickelte, kann man meinem Buch<br />
in der angefügten Rubrik "USA" in Kurzform entnehmen.<br />
Wer ? der <strong>Charly</strong> Lebenswerk I 51