Katalog-Fries_Galerie_Fach
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Rocca di Mezzo, vicino a Civitella mit Blick auf die Monti Ruffi.<br />
In der Ferne das Bergdorf Rocca Canterano, um 1819.<br />
Feder in Grau, grau laviert, über leichter Bleistiftskizze, auf cremefarbenem Velin. Darstellungsgröße<br />
15,5:21,4 cm. – Darüber: Zwei Landschaftsskizzen von der Rheinreise, Juni 1819. Bleistift.<br />
23:26 cm. – Verso: Zwei einzelne Bäume. Bleistift, einer bezeichnet „In der Natur viel dichter als<br />
da“. Blattgröße 43,5:25,9 cm.<br />
Bei der italienischen Landschaft hat <strong>Fries</strong> die 1810 datierte Radierung „Rocca di Mezzo, vicino<br />
a Civitella“ von Joseph Anton Koch (1768-1839) als Vorlage benutzt, Blatt 6 der 20-Blatt-Folge<br />
„Römische Ansichten“. Wechssler erwähnt im WV, S. 19, ein großformatiges Skizzenbuch, das sich<br />
in <strong>Fries</strong>’schem Familienbesitz befand und aufgelöst wurde. Es enthielt Zeichnungen von den Reisen<br />
Mai/Juni 1822 nach Heilbronn, Stuttgart, Waldenburg und Hechingen und weiter Anfang August<br />
1822 an den Genfer See und ins Wallis. Nur wenige Zeichnungen daraus sind bekannt. Das<br />
oben beschriebene Blatt dürfte aus diesem Skizzenbuch stammen, das auch Gravenkamp kannte<br />
und aufführte. Zum Zeichnen nach fremden Vorlagen schreibt Wechssler WV, S. 20: „Die Entwicklung<br />
vom Zeichnen nach Vorlagen zu selbständigen Arbeiten vollzieht sich in den Jahren 1818-<br />
1823. Es hat den Anschein, dass ihn sowohl Landschaft als auch Bildnis- und Figurenzeichnen<br />
gleichermaßen beschäftigen.“ Ein weiteres Beispiel dafür, daß <strong>Fries</strong> nach einer in Grau und Braun<br />
lavierten Federzeichnung von der Hand Kochs gearbeitet hat, belegt eine Lithographie (1820/21)<br />
mit der Darstellung der „Via mala“ (WV 784, Abb. S. 20). Selbst lernte <strong>Fries</strong> die Landschaft um<br />
Olevano und Civitella im September 1824 kennen, als er in und um Olevano unterwegs war (vgl.<br />
Wechssler WV 189-192.). Dort traf er seine Freunde Adrian Ludwig Richter, Carl Wagner, die Brüder<br />
Rist, Carl Wilhelm Götzloff, Ernst Ferdinand Oehme und Carl Gustav Boerner.<br />
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