Society 365 / 2014
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WIRTSCHAFT<br />
INTERVIEW<br />
Zukunftsweisend<br />
und krisenfest<br />
Oracle Austria Country Leader Martin Winkler im<br />
SOCIETY-Interview über das Wachstum von Cloud<br />
Services, Datensicherheit und den IT-Standort<br />
Österreich. Interview: SOCIETY<br />
Foto: Oracle Austria<br />
Wie entwickelt sich<br />
das Geschäft für<br />
Oracle in Österreich<br />
und Mittel-Osteuropa?<br />
Ich kann Ihnen dazu<br />
keine detaillierten Angaben machen, da wir unsere<br />
Ergebnisse prinzipiell auf weltweiter Basis<br />
veröffentlichen. Oracle ist im dritten Quartal des<br />
laufenden Geschäftsjahres sowohl bei Hardware<br />
als auch bei Software Lizenzen um vier Prozent gewachsen.<br />
Bemerkenswert ist, dass unser Ergebnis<br />
bei Hardware mit acht Prozent Wachstum gegenüber<br />
dem Vorjahr über dem Software-Wachstum<br />
gelegen ist. In den Bereichen Engineered Systems<br />
mit über dreißig Prozent sowie Cloud Services mit<br />
plus 25 Prozent ist Oracle nochmals deutlich stärker<br />
gewachsen. Ich bin mit dem Geschäftserfolg<br />
in Österreich sehr zufrieden, auch wir wachsen<br />
gegenüber dem Vorjahr und tragen damit positiv<br />
zum Gesamterfolg von Oracle bei.<br />
Welche bedeutenden Neuerungen kann<br />
Oracle seinen Kunden anbieten?<br />
Die Fülle an Neuerungen in unserem Produktportfolio<br />
ist enorm, Oracle investiert jährlich<br />
rund 4,5 Milliarden US-Dollar in Forschung und<br />
Entwicklung. Das Ergebnis dieser Investitionen ist<br />
eine Vielzahl neuer Produkte sowie Produktweiterentwicklungen,<br />
die laufend verfügbar gemacht<br />
werden. Stellvertretend möchte ich zwei Neuerungen<br />
nennen – die Oracle Datenbank 12c mit voller<br />
Multimandantenfähigkeit und In-Memory-Technologie<br />
sowie unsere neuen Cloud Services, die über<br />
das gesamte Produktportfolio mittlerweile ihre Anwendung<br />
finden.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung von<br />
Cloud-Diensten? Sind sie die große Zukunft<br />
oder nur Ergänzung zu stationärer Software?<br />
Cloud Services stellen ein neues, ergänzendes<br />
Modell für die Erbringung von IT Leistungen<br />
bei Unternehmen dar. Durch die rasante technologische<br />
Weiterentwicklung von Hardware als<br />
auch Software sowie die weite Verbreitung von<br />
High-Speed-Telekommunikationsverbindungen<br />
erfahren diese Modelle derzeit großen Zuspruch.<br />
Ich glaube an ein starkes weiteres Wachstum<br />
von Cloud Services im internationalen Umfeld.<br />
Oracle richtet sein Leistungsportfolio umfassend<br />
in Richtung „as a Service“ aus. Unsere Cloud Services<br />
verstehen sich als Ergänzung und Alternative<br />
zu den herkömmlichen Produktangeboten. Unsere<br />
Kunden haben die Wahl zwischen den verschiedenen<br />
Modellen und können somit flexibel auf<br />
die eigene Situation angepasst entscheiden.<br />
Wie reagiert Oracle auf die Debatte um die<br />
Datensicherheit?<br />
Oracle stellt umfassende Lösungen zur verstärkten<br />
Datensicherheit bei den eigenen Produkten<br />
zur Verfügung. Wir beraten unsere Kunden<br />
sehr detailliert über die technischen Möglichkeiten,<br />
ihre Assets – in diesem Fall Unternehmensdaten<br />
bzw. Daten ihrer Kunden – zu schützen. Dieses<br />
Thema ist allerdings kein rein technologisches<br />
Problem sondern muss auch den menschlichen<br />
Faktor berücksichtigen. Aufklärung im Umgang<br />
mit sensiblen Daten, den eigenen als auch fremden<br />
Daten, ist hier verstärkt notwendig, ebenso<br />
wie gezielte Prozesse und deren Kontrolle für den<br />
Umgang mit kritischen Daten in einem Unternehmen.<br />
Derzeit erfolgt die Aufklärung leider verstärkt<br />
durch negative Schlagzeilen in den Medien.<br />
Wie beurteilen Sie den IT-Standort<br />
Österreich?<br />
Unser Ausbildungsstandard an den Universitäten<br />
und Fachhochschulen im Bereich IT ist<br />
ausgezeichnet, nur leider zu wenig. Oracle selbst<br />
unterhält in Österreich seit Jahren ein eigenes<br />
Forschungslabor in Kooperation mit der Johannes<br />
Kepler Universität in Linz. Die Basis für diese Entscheidung<br />
waren die hervorragend ausgebildeten<br />
Studenten und Absolventen dieser Universität.<br />
Im Bereich von E-Government ist Österreich seit<br />
Jahren in Europa führend und die Qualität sowie<br />
die Verbreitung der Telekommunikationsinfrastruktur<br />
empfinde ich als sehr gut. Wichtig ist<br />
hier ständig weiter zu investieren. Die Branche ist<br />
zukunftsweisend, krisenfest und bietet hervorragende<br />
Jobmöglichkeiten.<br />
•<br />
»Oracle investiert<br />
jährlich rund<br />
4,5 Milliarden<br />
US-Dollar in<br />
Forschung und<br />
Entwicklung.<br />
«<br />
Martin<br />
Winkler<br />
CURRICULUM<br />
VITAE<br />
DI Martin Winkler absolvierte<br />
die Montan-Universität<br />
Leoben. Seine berufliche<br />
Karriere begann er bei IBM,<br />
wo er in einem Zeitraum von<br />
15 Jahren verschiedene Positionen<br />
innehatte. Danach<br />
arbeitete er zwei Jahre bei<br />
Xerox Austria. 2007 kam er<br />
zu Oracle Österreich, wo er<br />
als Sales Director im Bereich<br />
Technology Solutions und<br />
Mitglied des Managementteams<br />
tätig war. Er hat 2009<br />
die Geschäftsführung bei<br />
Oracle Austria von Helmut<br />
Eichert übernommen. Der<br />
zweifache Familienvater ist<br />
leidenschaftlicher Tennisspieler.<br />
SOCIETY 1_<strong>2014</strong> | 107