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architektur Fachmagazin Ausgabe 5 2019

gruene Architektur - Architektur Fachmagazin - Architekten - 2019 - Projekte - gruener Leben - Naturmaterialien - Planer - Ingenieure - Lesen - Zeitschrift - Bau - Interior Design - Sanitär - Baustoffe - Licht

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

84<br />

Grüne Architektur<br />

Die Bäume im Innenhof<br />

des Baus wirken wie eine<br />

natürliche Klimaanlage<br />

und kühlen den Wohnbau<br />

an heißen Tagen.<br />

Mitten in der Stadt – mitten in der Natur<br />

„25 Verde“ schafft es, eine natürliche Brücke zwischen<br />

Mensch, Stadt und Natur zu schlagen. Das<br />

Zukunftsmodell des nachhaltigen Wohnens vereint<br />

gekonnt die Vorteile des urbanen und des ländlichen<br />

Umfelds. Die Vegetation an der Fassade nimmt in<br />

der Stunde fast 200.000 Liter Kohlendioxid auf und<br />

verbessert dadurch das Klima. Schädliche Giftstoffe,<br />

die durch Autos in die Luft gelangen, werden durch<br />

die Bäume absorbiert. Sie regulieren auch die Temperatur<br />

in den Wohnräumen. Im Innenhof des Baus<br />

wurden ebenfalls 50 Bäume gepflanzt. Dort fungieren<br />

Sie als Klimaanlage und schaffen ein gesundes<br />

Mikroklima. Die Bepflanzung erreicht eine Höhe zwischen<br />

2,5 und 8 Metern. Die Auswahl der Pflanzenarten<br />

erfolgte bewusst – der Planer setzte auf eine<br />

ausgewogene Mischung aus verschiedenen Farben,<br />

Blüten und Blättern. Und das Potpourri ist geglückt.<br />

Das Bauwerk strahlt eine natürliche Atmosphäre aus<br />

und wirkt spannend.<br />

Durch die dicht begrünte Fassade sind die Wohnungen<br />

vor dem Außenlärm geschützt. Die Bepflanzung<br />

wirkt zwischen den Wohnräumen und der Straße wie<br />

ein Puffer und sichert dadurch die Lebensqualität<br />

der Bewohner. Auch schirmt sie intensive Sonneneinstrahlung<br />

ab. Verlieren die Bäume im Winter ihre<br />

Blätter, wird der natürliche Sonnenschutz lichtdurchlässig,<br />

sodass in der kalten Jahreszeit Licht in die<br />

Wohnungen fällt.<br />

Die echte Wildnis können Projekte wie „25 Verde“<br />

natürlich niemals ersetzen. Das wollen sie auch gar<br />

nicht – begrünte Bauten können aber durchaus die<br />

Grenze des vorherrschenden Stadtbilds versetzen<br />

und ein neues Bild des urbanen Raums vermitteln.<br />

Bisher wurden Wildnis und Zivilisation als Gegensätze<br />

angesehen – also zwei Faktoren, die sich gegenseitig<br />

ausschließen. Diese Definition gilt es, neu<br />

zu überdenken. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass<br />

Stadt ohne Natur nicht funktioniert. Ohne intakte<br />

Ökosysteme gibt es weder saubere Luft noch frisches<br />

Wasser. Die heutige Avantgarde der Baukunst<br />

nähert Mensch und Natur einander an.<br />

Architektur führt Mensch und Natur zusammen<br />

Auch „25 Verde“ ist ein Beispiel für eine ausgewogene<br />

Mischung aus Natur und Urbanität. Die Menschen<br />

haben die Natur damit vor ihrer Haustüre und müssen<br />

nicht erst aufs Land flüchten, um sich im Grünen<br />

zu erholen. Das moderne Baumhaus hat damit nicht<br />

nur als Lebens-, sondern auch als Erholungsraum<br />

seinen Reiz. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Wohnform<br />

langfristig durchsetzt. In Turin sorgt sie jedenfalls<br />

für Zufriedenheit.<br />

Italien ist für urbane Experimente offen. 2012 fasste<br />

die grüne Architektur mit Luciano Pias Projekt in<br />

Turin Fuß. Nur zwei Jahre darauf erfolgte in Mailand<br />

die Realisierung des Projekts „Bosco Verticale“. Dass<br />

ein innovatives Projekt nicht nur den Bewohnern der<br />

Immobilie, sondern gleich der ganzen Stadt zugutekommt,<br />

lässt sich an beiden Beispielen beobachten:<br />

Die begrünten Hoch- und Wohnhäuser gelten als<br />

Sensation und locken jedes Jahr viele Touristen an.<br />

(ds)

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