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Berliner Zeitung 01.11.2019

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FREITAG, 1. NOVEMBER 2019 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

30 JAHRE FRIEDLICHE REVOLUTION I9<br />

WELTKINO FILMVERLEIH, HARF ZIMMERMANN/KULTURPROJEKTE BERLIN, JASCHA FIBIC, KULTURPROJEKTE BERLIN<br />

zum Jubiläum<br />

spannende kulturelle Angebote –hier gibt es einige Highlights<br />

KUNST WORKSHOPS FÜHRUNGEN<br />

Im Jahr 1968 bekam die Verfassung der DDR einen Passus,<br />

der an Eindeutigkeit wenig zu wünschen übrig ließ:<br />

„Die Förderung der Künste und die Verbreitung künstlerischer<br />

Werke und Leistungen sind Obliegenheiten<br />

des Staates und aller gesellschaftlichen Kräfte“, hieß<br />

es dort. Insofern war die Friedliche Revolution auch ein<br />

Schritt in Richtung Kunstfreiheit. Während der Themenwoche<br />

zeigt sich diese Freiheit deutlich, wenn Kunst in<br />

allen Spielarten das 30. Jubiläum aufgreift.<br />

Zum Beispiel bei der Lichtinstallation „Was hier<br />

jetzt ist, was hier einst war“: Der Künstler Rainer W.<br />

Gottemeier installiert in der Spree eine Lichtachse aus<br />

schwimmenden, leuchtenden Stab- und Signalbojen.<br />

Auf etwa 150 Metern symbolisieren 50 Neonstab-Bojen<br />

und 140 blitzende Signalrettungslampen die Reflexion<br />

von Grenzlinie, Sichtachse und die Geschichte dieses<br />

Ortes zwischen dem früheren Westberliner Bezirk<br />

Kreuzberg und dem einstigen Ostberliner Bezirk Friedrichshain.<br />

Damit wird der einstigen unüberwindbaren<br />

Sperre ein durchlässiger Schleier aus Licht gegenübergestellt,<br />

der vom Ufer der East Side Gallery aus sichtbar<br />

ist.<br />

Performancekunst gibt es wiederum ab dem 4. November<br />

am Alexanderplatz zu sehen: Dann werden im<br />

Haus der Statistik die Ergebnisse der Durational-Performance<br />

präsentiert, zu der unter dem Titel „Audition for<br />

aDemonstration“ Menschen eingeladen sind, sich ihrer<br />

persönlichen Geschichten zu erinnern und kollektive Momente<br />

nachzuspielen.<br />

Mitmachen, sich beteiligen – ohne das Engagement<br />

einfacher Bürger jenseits der politischen Elite wäre die<br />

Friedliche Revolution so nicht passiert. Da passt es ins<br />

Bild, dass anlässlich der Themenwoche mehrere Workshops<br />

zum Mitmachen einladen –oder bereits eingeladen<br />

haben.<br />

So sind am 5. November und am 6. November jeweils<br />

von 10 bis 12 Ihr im Programmpavillon am Alexanderplatz<br />

die Filme zu sehen, die bei dem Projekt „Aus<br />

Mut gemacht“ entstanden sind. In drei Workshops in<br />

Kooperation mit dem Filmprojekt-Partner ALEX Berlin<br />

konnten Kinder und Jugendliche Knowhow zu Schnitt<br />

und Kameraführung lernen, Filmideen besprechen und<br />

weiterentwickeln und sich mit der Geschichte auseinandersetzen.<br />

Während dieses Projekt also schon Ergebnisse hervorgebracht<br />

hat, steht der Workshop „Deine Stimme<br />

zählt“ interessierten Jugendlichen offen. Vom 4. November<br />

bis zum 8. November können sie jeweils von 9<br />

bis 13 Uhr im Programmpavillon am Kurfürstendamm<br />

teilnehmen. Gemeinsam mit professionellen Slampoeten<br />

wie Bas Böttcher entwickeln sie in dem Workshop<br />

Bühnentexte über Mauerfall, Grenzen und Grenzenlosigkeit.<br />

In der Themenwoche sind aber auch ältere Semester<br />

zum Mitmachen eingeladen: So laden Lisa Bielawa<br />

und Sheryl Oring alle Interessierten am 4. November<br />

zum Mauer Broadcast Sing-In am Brandenburger Tor<br />

ein.<br />

Schon amAbend des 9. November sprach der Tagesthemen-Moderator<br />

Hanns Joachim Friedrichs davon, dass<br />

dieser Tag ein „historischer Tag“ sei –inden weiteren<br />

Jahrzehnten entdeckte auch die Geschichtswissenschaft<br />

langsam aber sicher das Feld der „Friedlichen Revolution“<br />

als Forschungsgegenstand. Doch was genau im<br />

Herbst 1989 passiert ist, ist längst nicht jedem bekannt,<br />

zumal immer wieder auch für Experten neue Aspekteund<br />

Fragen aufgeworfen werden.<br />

Im Rahmen der Festivalwoche gibt es einen ebenso<br />

kompakten wie lebendigen Überblick über die Friedliche<br />

Revolution und den Mauerfall. Dafür sorgen etwa sechs<br />

Live-Speaker, die täglich von 13 bis 18 Uhr an sechs<br />

Festivalschauplätzen zu finden sind: Am Alexanderplatz,<br />

Schlossplatz (Marx-Engels-Forum), Kurfürstendamm<br />

(Breitscheidplatz), East Side Gallery, Brandenburger Tor<br />

und Gethsemanekirche (bis 7. November) geben sie Antworten<br />

auf Deutsch und Englisch Fragen, die die Orte<br />

und ihre Historie im Kontext der Friedlichen Revolution<br />

und des Mauerfalls betreffen.<br />

In der ehemaligen Stasi-Zentrale können Besucher<br />

wiederum einer ganz besonderen Führung beiwohnen:<br />

Uwe Dähn, Bürgerrechtler und 1989 Mitglied des Neuen<br />

Forums führt hier durch die Open-Air-Ausstellung „Revolution<br />

und Mauerfall“. Sie widmet sich der Geschichte<br />

der Friedlichen Revolution 1989/90 –von den Anfängen<br />

der Proteste über den Fall der Mauer bis hin zur Deutschen<br />

Einheit.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

mauerfall30.berlin/programm/was-hier-jetzt-ist-was-hiereinst-war-lichtinstallation<br />

mauerfall30.berlin/programm/audition-for-a-demonstration<br />

Weitere Informationen unter:<br />

mauerfall30.berlin/programm/aus-mut-gemacht-die-filme<br />

mauerfall30.berlin/programm/deine-stimme-zaehlt<br />

mauerfall30.berlin/programm/mauer-broadcast-sing-in<br />

Weitere Informationen unter:<br />

mauerfall30.berlin/programm/live-speakerinnen/<br />

mauerfall30.berlin/programm/zeitzeugenfuehrung-durchdie-open-air-ausstellung-revolution-und-mauerfall/

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