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Higgledy Piggledy
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Das Taycan-Lächeln
Die Wahrheit liegt im Lächeln, müsste es eigentlich heißen.
Denn ein ehrliches Lächeln lässt sich nur schwer imitieren.
Dass einem ein Porsche beim Fahren genau so ein Lächeln
ins Gesicht zaubert, gehört seit jeher zur Basisausstattung.
Ein kurzweilige Ausfahrt in Richtung GP Ice Race im
neuen rein elektrischen Taycan klärt somit rasch auf, über
die Dinge, die sich ändern, und die Dinge, die immer bleiben
werden.
Text
Matthias Mederer
© Andrea Klainguti / Classic Driver
Ein »Pan Am Smile« war einst ein geläufiger Begriff für ein
künstliches, falsches Lächeln. Er ging zurück auf die amerikanische
Fluglinie »Pan American World Airways«, die ihren
Stewardessen ein ständiges Lächeln abverlangte, schließlich
sollte sich der Fluggast willkommen fühlen. Leider war den
Stewardessen im Berufsalltag nicht immer zum Lächeln
zumute, und das sah man ihnen schnell an. Das menschliche
Lächeln ist ein äußerst komplexer Gesichtsausdruck, bei dem
sehr viele Muskelpartien im Gesicht aktiv werden müssen. Wer
nicht fühlt, was er lächelt, dem sieht man das oft direkt an. Das
Fühlen macht die Wahrheit aus. Und fühlen werden wir einiges
an diesem Wochenende. Und lächeln. Wahrhaftig lächeln.
Wir sind in München, Roomers Hotel, einen entspannten
Spaziergang von der weltberühmten Theresienwiese entfernt,
die ja eigentlich gar keine Wiese mehr ist, sondern ein Platz,
zum größten Teil geteert. Die Köpfe hinter den Roomers Hotels
heißen Micky Rosen und Alex Urseanu. Die Branchen-Exper ten
der Auszeichnung »Hoteliers des Jahres 2018« beschrieben die
beiden einst als Macher, die »zeigen, wie Luxus modern interpretiert
werden kann, ohne dabei die Leichtigkeit des Seins aus
dem Auge zu verlieren«. In der Lobby, direkt neben dem
Eingang, steht ein Custom-Motorrad, vintage und klassisch
benzinbefeuert. Darüber wollen wir aber großzügig hin wegsehen.
Uns erwartet ein elektrifizierendes Wochenende.
Zusammen mit ein paar Kunden, Fotografen, Journalisten und
einem Schauspieler wollen wir uns mit dem neuen Porsche
Taycan auf den Weg nach Österreich zum GP Ice Race in Zell
am See machen. Die Strecke selbst steht für einen typischen
Wochenendtrip, wie ihn die Münchner gern als Alltagsflucht
betreiben: zum Skifahren im Winter, zum Wandern und
Mountainbiken im Sommer. Ein bisschen Autobahn, ein bisschen
Bergstraßen, und schon ist man in gut drei Stunden am
Ziel. Der Taycan sollte das mit seiner realistischen Reichweite
ohne zwischenzeitliches Aufladen schaffen. Eines vorneweg:
Er hat es geschafft. Relativ locker sogar.
An dieser Stelle nur fürs Protokoll: Der Taycan hat einen tiefer
liegenden Schwerpunkt als der 911 – dank der im Fahrzeugboden
verbauten Batterien. Gefühlsecht in den Kurven, sozusagen.
Dann der Geradeauslauf! Rund 28 Meter Strecke macht
der Taycan in den ersten 2,5 Sekunden, das schafft so mancher
Besitzer wahrscheinlich in seiner Hofeinfahrt. Empfehlenswert
ist ein solcher Wahnsinn natürlich nicht. Und nur zum Vergleich:
Der Plug-in-Hybrid-Über-Porsche 918 Spyder schafft in dieser
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