ramp#49_DE
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234 Alles halb so wild! ramp #49 Higgledy Piggledy
Fabulous Fifties
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Racing pur – zur Renn vorbereitung
gehörte der offene
Sportwagen und der Halbschalenhelm.
Die Luft flirrt von den heißen Abgasen immer höher drehender
Motoren. Die Piste scheint zu vibrieren, der Puls rast, sein
Hall füllt den Helm von innen. Mit einem Krachen rastet der
erste Gang ein. Der Blick fällt auf den Drehzahlmesser, die
Konkurrenten, die Flagge. Sie muss doch gleich fallen, jetzt
gleich … Start! Los geht die Hatz, nur die Gedanken bleiben
zurück.
»Fast and Furious« würde als Titel bestens auf die Rennen
in Kalifornien in den Fünfzigern passen. Mancher GI hatte aus
England eine kleine MG in die USA verschifft, andere einen
Jaguar XK 120. Kaum noch bekannt waren die Allards, leichte
Sportwagen, wie geboren für die Rennerei. Dafür standen in
den Garagen Ferrari, Alfa Romeo oder Maserati, später viele
Porsche 356, erst als American Roadster begehrt, dann als
leichter Speedster.
Selbst heute, sieben Jahrzehnte später, findet man noch
Rennstrecken von einst. Ovale, Dirt Tracks, Straßenkurse –
um die dreißig Einrichtungen kommen da leicht zusammen.
Wie viele mögen es damals gewesen sein? Auf Flugplätzen
wurden mit ein paar hundert Strohballen für einen Tag Strecken
geschaffen; steil und verwinkelt ansteigende Staubwege
gesperrt und flugs als Bergrennpiste deklariert.
Hierhin zog es diejenigen, die mit einer angeborenen
Mischung aus Mut und Tollkühnheit, gepaart mit Siegeswillen
ausgestattet waren. Der Einsatz von Körper wie Gehirn
forderte den ganzen Menschen und lieferte einen besonderen
Kick. Talent gehörte auch dazu. Ein Daytona-Sieger war sich
sicher: »Man kann das schnelle Autofahren lernen, aber das
Fahren im Grenzbereich kann man oder man kann es eben
nicht.« Geld verdiente in diesen Starterfeldern keiner, im
Gegenteil, der Rennsport kostete Geld. Viel Geld. Wer das nicht
hatte, oder die kostspielige Hingabe nicht nachvollziehen
konnte, erlag zumindest der Faszination auf passive Art – und
begnügte sich mit der Rolle des Zuschauers.
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