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Marbacher Magazin 148: Der Wert des Originals

Das 2014 erschienene Marbacher Magazin von Heike Gfrereis und Ulrich Raulff mit einem Essay von Gottfried Boehm ist leider vergriffen. Wer nichts verpassen möchte, der kann die Reihe der "Marbacher Magazine" abonnieren: https://www.dla-marbach.de/fileadmin/shop/Abo-Formular_2019.pdf

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Durchleuchtet: Erich Kästners durch das Zurücklegen <strong>des</strong> Kopfes<br />

sichtbaren Nebenhöhlen in einer Röntgenaufnahme, die am 13. Februar<br />

1956, zehn Tage vor seinem 57. Geburtstag, gemacht worden ist.<br />

94<br />

7<br />

Kontakt mit dem Ursprungsort: Teil einer Holzlatte aus Friedrich<br />

Schillers Geburtshaus, am 25. August 1889 vom <strong>Marbacher</strong> Bürger meister<br />

mit Stempel und Unterschrift beglaubigt.<br />

T HOMAS SCHMIDT<br />

Es sei nicht gewiss, schrieb die in Marbach aufgewachsene Schriftstellerin<br />

Ottilie Wildermuth im Jahr 1857, »ob die vielen Splitter, die von<br />

Schillerverehrern aus den Balken geschnitten werden, noch lauter echte<br />

Schillersplitter« seien. Zwei Jahre später, zum 100. Geburtstag Friedrich<br />

Schillers, wurde sein Geburtshaus als Gedenkstätte eröffnet. Zuvor hatte<br />

man allerdings nicht nur die Holzschäden beseitigt: Um als bedeutender<br />

Ort strahlen zu können, wurde das kleine Handwerkerhaus, in dem lange<br />

eine Bäckerei betrieben worden war, grundlegend umgebaut. So traute<br />

man diesem Holzstück, das wie die »Schillersplitter« in der christlichen<br />

Reliquientradition steht, offensichtlich keine eigene Aura mehr zu. Am<br />

25. August 1889 wurde es durch einen amtlichen Stempel und die Unterschrift<br />

<strong>des</strong> <strong>Marbacher</strong> Bürgermeisters und »Vorstands <strong>des</strong> Schillervereins«<br />

Traugott Haffner beglaubigt. Doch auch die Bedeutung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>,<br />

aus dem später das Schiller-Museum und -Archiv hervorgehen sollte,<br />

stützt sich auf eine solche Beglaubigung: 1812, sieben Jahre nach Schillers<br />

Tod, wurde es nach einer Befragung alter <strong>Marbacher</strong> durch einen<br />

Notar als Ort seiner Geburt identifiziert. Schiller hatte in der Neckarstadt<br />

nur die ersten vier Jahre seines Lebens verbracht.<br />

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