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Marbacher Magazin 148: Der Wert des Originals

Das 2014 erschienene Marbacher Magazin von Heike Gfrereis und Ulrich Raulff mit einem Essay von Gottfried Boehm ist leider vergriffen. Wer nichts verpassen möchte, der kann die Reihe der "Marbacher Magazine" abonnieren: https://www.dla-marbach.de/fileadmin/shop/Abo-Formular_2019.pdf

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(zuvor: »Gut, daß Ihrs seid, daß wir Euch haben! Wußt ichs doch, / Graf<br />

Isolan bleibt nicht aus, wenn sein Feldherr Chef / Auf ihn gerechnet hat.<br />

– Willkommen Oberst Buttler«).<br />

Depositum: Württembergische Lan<strong>des</strong>bibliothek Stuttgart.<br />

47<br />

3<br />

Über 35 Jahre hinweg in immer wieder neuen Zusammenhängen:<br />

Wollest mit Leiden<br />

Und wollest mit Freuden<br />

Mich nicht überschütten!<br />

Doch in der Mitten<br />

Liegt hol<strong>des</strong> Bescheiden.<br />

Die zweite Strophe von Mörikes Gedicht Gebet erscheint zum ersten Mal<br />

1832 im Maler Nolten, wo die wahnsinnige Agnes sie als Morgengebet<br />

spricht: »Ja, nichts geht über die Zufriedenheit. Gottlob, diese hab ich;<br />

fehlt nur noch eins, fehlt leider nur noch eins!«<br />

Später schreibt Mörike die selben Verse auf das ›Naturendlospapier‹<br />

Birkenrinde (1839) und stellt 1846 in der ersten Ausgabe seiner gesammelten<br />

Gedichte eine erste Strophe voran, die sich auch in seiner Bibliothek<br />

findet – in einem alten Gesangbuch (Neue Rothenburgische Seelen-Harfe,<br />

1767) aus Clara Mörikes Besitz, über Johann Agricolas<br />

»Ich ruf zu Dir Herr Jesu Christ / Ich bitt, erhör mein Klagen! / Verleih mir<br />

Gnad zu dieser Frist / Laß mich doch nicht verzagen«:<br />

Herr! schicke, was du willt,<br />

Ein Liebes oder Lei<strong>des</strong>!<br />

Ich bin vergnügt, daß bei<strong>des</strong><br />

Aus Deinen Händen quillt.<br />

Ohne trennende Ziffern, d. h. als ein Gedicht erscheinen die beiden<br />

Strophen erst 1867 in der 4. Auflage seiner Gedichte.<br />

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