29.12.2020 Aufrufe

Marbacher Magazin 148: Der Wert des Originals

Das 2014 erschienene Marbacher Magazin von Heike Gfrereis und Ulrich Raulff mit einem Essay von Gottfried Boehm ist leider vergriffen. Wer nichts verpassen möchte, der kann die Reihe der "Marbacher Magazine" abonnieren: https://www.dla-marbach.de/fileadmin/shop/Abo-Formular_2019.pdf

Das 2014 erschienene Marbacher Magazin von Heike Gfrereis und Ulrich Raulff mit einem Essay von Gottfried Boehm ist leider vergriffen. Wer nichts verpassen möchte, der kann die Reihe der "Marbacher Magazine" abonnieren: https://www.dla-marbach.de/fileadmin/shop/Abo-Formular_2019.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Daneben ausgestellt: Umfangsberechnung zu Kurzecks als Fragment<br />

hinterlassenem Roman Bis er kommt sowie vier weitere für die Arbeit<br />

an diesem Roman bestimmte, aber noch unbeschriftete Teebeutelverpackungen.<br />

– Leihgabe: KD Wolff, Frankfurt a. M.<br />

42<br />

A LEX ANDER LOSSE<br />

Um den Umfang seiner Manuskripte besser abschätzen zu können,<br />

notierte Peter Kurzeck Seitenanzahlen geschriebener Kapitel auf separate<br />

Zettel und Papiere, meist Briefumschläge – oder eben auch auf die<br />

Rückseiten jener kleinen Papierhüllen, in welche Teebeutel verpackt sind.<br />

Dem Manuskript zum Romanfragment Bis er kommt obenauf liegt ein von<br />

mehreren Büroklammern zusammengehaltenes Konvolut, die maschinenschriftliche<br />

Abschrift noch nicht verwendeter Notizen für weitere Kapitel,<br />

nach Motiven sortiert (z. B. Nacht, Jürgen, Menschen, Sonntag, Sorgen,<br />

Carina, Weg) und mit Textmarkern in verschiedenen Farben angestrichen.<br />

Auf diesen Blättern prangt das Teebeutelpapier. Weitere, noch unbeschriebene<br />

Teebeutelpapiere fanden sich in einem Briefumschlag neben<br />

einem kleinen grünen Notizheft zu dem geplanten Roman. Kurzecks<br />

Gewohnheit, mit dem Material Papier derart sparsam umzugehen, mag auf<br />

die ärmlichen Lebensumstände seiner Flüchtlingskindheit in Staufenberg<br />

zurückzuführen sein.<br />

Ein leerer Briefumschlag, auf <strong>des</strong>sen Rückseite die Seitenanzahlen<br />

einzelner Kapitel <strong>des</strong> Romans Vorabend gezählt sind, erhellt den Sinn<br />

der kryptischen Zählung auf dem Teebeutelpapier. »3 x 7« heißt: 3 Kapitel<br />

mit je 7 Seiten. <strong>Der</strong> Briefumschlag liegt einem Konvolut von Kopien von<br />

Vorabend-Kapiteln bei. Solche Kopien bildeten die Grundlage der Texterfassung<br />

der Romane im Stroemfeld Verlag. Originalmanuskripte behielt<br />

Peter Kurzeck stets in Uzès oder trug sie bei sich.<br />

Kurzeck hat Teebeutelpapiere auch für literarische Notizen verwendet,<br />

die er später in Notizhefte übertrug. Nur wenige solcher ›literarischen‹<br />

Teebeutelpapiere haben sich erhalten – viele andere hat Kurzeck vermutlich<br />

vernichtet, sobald er die Notizen übertragen hatte. Das seltene<br />

A NFANG UND WIEDERHOLUNG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!