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OM_02_2021_1

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Der Winter liegt über dem Land, Pflanzen und Tiere sind auf Sparflamme<br />

gegangen. Die Tage sind kurz, Abende und Nächte lang: Der ideale Rahmen,<br />

um sich gedanklich in das Frühjahr „hinein zu sehnen“.<br />

Manch Gartenfan mag vor dem inneren Auge bereits Schmetterlinge vorbeisegeln<br />

sehen, den Abendgesang von Amsel und Singdrossel erahnen, sich das am<br />

Boden huschende Rotkehlchen und die vielen Wildbienen und Käfer auf den<br />

Blüten am Teich vorstellen.<br />

und Kleingärten, aber<br />

auch Schul-, Vereins- und<br />

Betriebsgrundstücke bieten unglaublich<br />

große Möglichkeiten,<br />

„Gärten<br />

für Tiere und Pflanzen aktiv zu werden“,<br />

sagt Naturexperte Rüdiger Wohlers vom<br />

NABU-Niedersachsen. „Es können dort<br />

zwar keine hoch spezialisierten, bedrohten<br />

Arten gerettet werden – weil diese oft<br />

besondere Standorte wie Moore, Heiden,<br />

Küsten oder Magerrasen brauchen – aber<br />

doch viele kleine Archen eingerichtet werden,<br />

die einer großen Anzahl von Tieren Unterschlupf,<br />

Brut- und Nahrungsräume bieten“,<br />

verdeutlicht er die Bedeutung der Gärten<br />

für den Naturschutz. „Außerdem tragen<br />

naturbelassene Gärten zu einem guten<br />

Stadtklima bei und sie sind wichtige<br />

Erlebnisräume für Kinder, die dadurch<br />

einen Bezug zur Natur bekommen“, betont<br />

Wohlers. Daher empfiehlt der Experte allen<br />

Naturgarten-Begeisterten, sich folgende<br />

Fragen zu stellen – je nach Größe des<br />

Gartens:<br />

Welche heimischen Bäume und Sträucher<br />

kann ich im Frühling im Garten pflanzen?<br />

Welche bieten gute Brutmöglichkeiten für<br />

Vögel, vielleicht auch Nahrung, und sind<br />

gute Entwicklungsräume für Insekten?<br />

Hier bieten sich heimische Bäume wie<br />

Eiche, Birke, Linde, Rotbuche, Wildapfel,<br />

Wildbirne, Ahorn und viele andere an; bei<br />

den Sträuchern gibt es ebenso eine breite<br />

Vielfalt jenseits ökologisch unbedeutenden<br />

Kirschlorbeer-Einerlei, etwa Hasel, Weißdorn,<br />

Schlehe und weitere.<br />

Wie kann ich eine kleine<br />

Wiese anlegen, die viele<br />

Blüten für Insekten bietet?<br />

Manchmal rät sich<br />

eine Ausmagerung an,<br />

ein selteneres Mähen<br />

und eine Entfernung<br />

nährstoffreichen<br />

Mähguts. Durch das<br />

Anlegen von „Blühhorizonten“,<br />

aber auch<br />

durch ein Angebot<br />

kleiner Wasserflächen<br />

können Insekten<br />

angelockt werden.<br />

Wie sieht es mit Nisthilfen<br />

aller Art aus?<br />

Nistkästen können für zahlreiche Vogelarten<br />

gebaut, gekauft und angebracht<br />

werden, wobei einige Kniffe zu beachten<br />

sind. Dies gilt sowohl für „gängige“ Kästen<br />

wie Meisenkästen als auch für Nisthilfen<br />

für Star, Baumläufer, Kleiber, Rotschwanz,<br />

Grauschnäpper, Bachstelze und Co.<br />

Gerade in größeren Gärten mit entsprechendem<br />

Baumbestand bieten sich auch<br />

speziellere Nistkästen an. Lange Winterabende<br />

laden dazu ein, Nistkästen selbst zu<br />

basteln.<br />

Diese können bereits jetzt angebracht<br />

werden, weil sie dann auswittern und<br />

„Naturbelassene Gärten tragen zu<br />

einem guten Stadtklima bei und sie<br />

sind wichtige Erlebnisräume für<br />

Kinder, die dadurch einen Bezug zur<br />

Natur bekommen“<br />

Rüdiger Wohlers<br />

Vögel sowie andere Kleintiere in kalten<br />

Nächten darin Schutz suchen können. An<br />

geeigneten Stellen an und in Gebäuden<br />

können auch Kunstnester für Mehl- und<br />

Rauchschwalben angebracht werden, an<br />

höheren Gebäuden sogar Mauersegler-<br />

Nistkästen.<br />

OBERNEULAND 49

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