SPORTaktiv April 2021
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EINE GUTE WETT-<br />
KAMPFZEIT AUF DER<br />
KURZEN DISTANZ HEISST<br />
NICHT, DASS DIE GRUND-<br />
LAGE STARK IST. DAS<br />
KÖNNTE AUCH DIE<br />
STÄRKE DES ANAEROBEN<br />
KOHLENHYDRATSTOFF-<br />
WECHSELS SEIN.<br />
es noch nicht zu spät sich im Herbst am<br />
ersten Marathon zu versuchen. Beim<br />
Grundlagentraining besonders darauf<br />
achten, dass man in der HF-Zone bleibt.<br />
„Wenn man nur drei Minuten bergauf<br />
läuft, normalisiert sich die HF zwar sehr<br />
schnell wieder, bis das Laktat kompensiert<br />
ist, dauert das aber rund 30 Minuten,<br />
die dem Fettstoffwechseltraining abträglich<br />
sind. Hast du jetzt so eine Steigung,<br />
drei-, viermal, ist der gewünschte<br />
Effekt auf die Grundlagenausdauer fast<br />
weg“, erklärt Koller.<br />
Besonders wichtig: Die Ökonomisierung<br />
des geplanten Wettkampftempos.<br />
„Und zwar mit 1000er- oder 2000er-Intervallen.“<br />
Da macht es übrigens auch<br />
keinen Sinn, die deutlich schneller zu<br />
laufen als das geplante Wettkampftempo.<br />
„Im Gegenteil, man läuft noch Gefahr,<br />
das Rennen zu schnell zu starten.“<br />
Auch beim Marathon ist in der Vorbereitung<br />
ein Unterdistanzwettkampf sinnvoll.<br />
„Für Anfänger auch um Erfahrung<br />
zu sammeln, wie das mit der Regeneration<br />
in den Tagen vor dem Rennen funktioniert,<br />
wie man das Frühstück timt, wie<br />
es ist, mit vielen Leuten zugleich zu laufen<br />
etc.“, sagt Koller. Nur nicht zu viele<br />
Wettkämpfe absolvieren, weil sonst die<br />
Regeneration wieder leidet.<br />
Wer schon Erfahrung hat und vielleicht<br />
in Pandemiezeiten viel in die<br />
Grundlagenausdauer investiert hat, dem<br />
rät Koller zu Tempo. „Der sollte jetzt<br />
schnelle Einheiten machen, vielleicht sogar<br />
speziell auf einen 5- oder 10-km-<br />
Wettkampf im <strong>April</strong> oder Mai – wenn<br />
welche stattfinden – hintrainieren und<br />
dort brutal schnell laufen.“ Durch die<br />
starke Basis aus Herbst und Winter könne<br />
man so am Speed arbeiten. Dann<br />
kann man zwischen dem Frühjahrswettkampf<br />
und dem Marathon im Herbst<br />
auch auf eine weitere Grundlagenphase<br />
verzichten. Aber Vorsicht: „Eine gute<br />
Wettkampfzeit auf der kurzen Distanz<br />
heißt nicht, dass die Grundlage stark ist.<br />
Das könnte auch die Stärke des anaeroben<br />
Kohlenhydratstoffwechsels sein.“<br />
Also besser auf Nummer sicher gehen<br />
und bei der Leistungsdiagnostik abchecken,<br />
wie solide die Basis wirklich ist.<br />
Für alle Distanzen gilt: 3 Monate vor<br />
dem Bewerb sollte man eine Zielzeit<br />
wissen und das geplante Tempo dann<br />
auch einhalten. „Die Physiologie kann<br />
keiner umgehen“, sagt Koller. „Wunder<br />
passieren da keine.“<br />
EIN<br />
EPISCHES<br />
ABENTEUER<br />
ALLE INFOS<br />
www.ultratrail.at<br />
Der „Grossglockner<br />
ULTRA-TRAIL“ ist ein<br />
episches Abenteuer rund<br />
um den höchsten Berg<br />
Österreichs. Der Termin:<br />
30. Juli–1. August.<br />
Es ist Freitag, 30. Juli, kurz vor 22 Uhr,<br />
Kaprun, Blick Richtung Alpenhauptkamm.<br />
Zart schimmern die Gletscher des Kitzsteinhorns<br />
im Mondlicht. Dorthin startet gleich<br />
das einzigartige Abenteuer im Herzen der<br />
österreichischen Alpen: Die Tour auf der<br />
„Glocknerrunde“ mit 110 km und 6500 hm<br />
rund um den höchsten Berg Österreichs.<br />
Meist auf Singletrails gilt es, zweimal die<br />
Alpen zu überqueren und durch die<br />
wunderschöne Hochgebirgslandschaft des<br />
Nationalparks Hohe Tauern zu laufen.<br />
Auf Teilstrecken, dem „Osttirol Trail 80“,<br />
„Großglockner Trail 55“, „Weissee Geltscherwelt<br />
Trail 35“ oder im 2er-Team kannst<br />
du Teile dieses Abenteuers erleben. Sei dabei:<br />
Von 30. Juli–1. August <strong>2021</strong> in Zell am<br />
See-Kaprun, Kals am Großglockner,<br />
Weissee-Uttendorf und Fusch an der<br />
Glocknerstraße!<br />
Foto: Grossglockner ULTRA-TRAIL<br />
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