SPORTaktiv April 2021
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PROFI-TIPP<br />
Gerade wenn man sehr häufig und<br />
bei jedem Wetter mit dem Rad zur<br />
Arbeit fährt, sollten Sie darauf achten,<br />
dass die Taschen wasserdicht<br />
und hochwertig verarbeitet sind. Vor<br />
allem, wenn Laptops oder wichtige<br />
Dokumente transportiert werden.<br />
seln, Regenzeug, Hygieneartikel und ein<br />
leichtes Outfit für den Abend samt<br />
Schuhen. Nicht vergessen werden sollten<br />
– je nach handwerklichem Geschick –<br />
ein Werkzeug (Multitool), Ersatzmaterial<br />
(Schlauch, Kettenschloss) und eine<br />
kleine Pumpe. Notfalls kann da wieder<br />
das kleine Täschchen mit Mobiltelefon<br />
und Karte hilfreich sein. Übrigens: Zusatzmotorisierte<br />
sollten, falls Adapter<br />
zum Laden benötigt werden, diese auf<br />
keinen Fall zu Hause liegen lassen.<br />
Wer dem Alltag vollkommen entfliehen<br />
will und in der Natur übernachtet,<br />
wird allerdings noch ein paar Kilogramm<br />
mehr auf das Rad packen: Zelt,<br />
Isomatte, Schlafsack, Gaskocher samt<br />
Geschirr sind auch in den Premium-Varianten<br />
wahre Stauraumfresser und spätestens<br />
hier empfehlen sich Gepäckträger.<br />
Die können relativ problemlos selbst<br />
auf Rennräder unkompliziert montiert<br />
werden und auch Scheibenbremsen und<br />
Steckachsen stellen da kein Problem dar.<br />
„Bei einigen Gravelbikes wurden<br />
durch die Hersteller zusätzliche Verschraubungsmöglichkeiten<br />
für Lichter,<br />
Halterungen oder auch Kotflügel angebracht“,<br />
erklärt Fuchs. Die Taschen mit<br />
einem Volumen von bis zu 20 Litern<br />
können ohne viel Werkzeug auf die Gepäckträger<br />
eingestellt und meist mit einem<br />
Handgriff mittels Schnellverschlüssen<br />
montiert und abgenommen werden.<br />
Doch beim Beladen des Rades ist es wie<br />
im Leben: Es muss alles in Balance sein.<br />
Denn mit gut gefüllten Taschen wandert<br />
der Schwerpunkt des Gefährts schnell<br />
nach hinten und das merkt man spätestens<br />
beim Anbremsen der ersten Kurve.<br />
Denn um das Gewicht eines Rennrades<br />
Für Mehrtagestouren empfiehlt<br />
sich ein Gepäckträger<br />
für Seitentaschen.<br />
PROFI-TIPP<br />
Das Öffnen eines wasserbeständigen<br />
Zipps braucht einen<br />
höheren Kraftaufwand.<br />
Leichtgängige sind meist<br />
nicht sonderlich dicht.<br />
zu verdoppeln muss man nicht Zimmer,<br />
Küche, Kabinett einpacken. Da genügen<br />
schon zwei gut gefüllte Taschen ohne<br />
Gegengewicht auf der Hinterachse, um<br />
das Vorderrad etwas zu sehr zu entlasten.<br />
Wie beim Rahmenbau hat auch bei<br />
der Herstellung der Taschen längst<br />
Hightech Einzug gehalten. Die meisten<br />
Produkte zeichnen sich durch ein geringes<br />
Gewicht aus, sind aber dennoch<br />
wasserbeständig, wenn nicht sogar wasserdicht.<br />
Aber auch hier gibt es massive<br />
Qualitätsunterscheide. Allein bei der<br />
Verarbeitung. „Geschweißte Taschen<br />
halten einer wesentlich höheren Wassersäule<br />
stand als Verbindungen, die genäht<br />
und getapet oder gar nur genäht wurden“,<br />
erklärt Werner. Große Taschen<br />
werden meist mit Rollverschlüssen wasserdicht<br />
versiegelt.<br />
„Hier sollte man beim Kauf darauf<br />
achten, dass bei der Öffnung zusätzliche<br />
Dichtlippen eingearbeitet wurden“, erklärt<br />
der Taschenfachmann, „Wenn die<br />
Taschen gefüllt sind, sollte noch so viel<br />
Platz sein, dass man die Möglichkeit hat,<br />
das Ende zwei, drei Mal einzurollen.“<br />
Hochwertige Modelle besitzen ein Ventil,<br />
durch das eingeschlossene Luft nach<br />
dem Rollen ausgelassen werden kann.<br />
Das Material sollte – ähnlich wie bei einer<br />
Regenjacke – außen möglichst glatt<br />
und insgesamt nicht so dick und steif<br />
wie eine gewöhnliche Plane sein, denn<br />
„durch das Rollen wird das Material sehr<br />
beansprucht und kann auf Dauer Schaden<br />
nehmen“.<br />
Um auf Dauer die Freude am Bikepacking<br />
zu erhalten, empfiehlt es sich, bei<br />
der Routenplanung den Ehrgeiz etwas<br />
hintenanzustellen. Sonst kann die Tour<br />
auch aufgrund des höheren Gewichts<br />
schnell zur „Tortour“ werden. Ob mit<br />
Taschen, Gepäckträger oder auch Anhänger,<br />
das Wichtigste ist aber, dass der<br />
Spaß mitfährt.<br />
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