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SPORTaktiv April 2021

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auch aktiv unterstützt.“ Sehen Sie hier<br />

einen Auftrag für die Politik, „Bewegungskultur“<br />

stärker als bisher zu fördern?<br />

Auch im Sinne einer zukünftigen<br />

Entlastung des Gesundheitssystems?<br />

Das Festigen und Fördern einer Bewegungskultur<br />

ist einer der zentralen Aufträge<br />

an jeden Sportminister – nicht nur<br />

in Pandemiezeiten. Wir haben auch<br />

schon einiges auf den Weg gebracht,<br />

zum Beispiel das Erfolgsprojekt „Kinder<br />

gesund bewegen“ um 1,6 Mio. auf 8<br />

Mio. Euro erweitert. Wir haben auch<br />

dafür gesorgt, dass es beim niedrigschwelligsten<br />

aller Bewegungsangebote,<br />

„Bewegt im Park“, <strong>2021</strong> um 26 Prozent<br />

mehr Bewegungseinheiten geben wird.<br />

Zudem rollen wir heuer, gemeinsam mit<br />

den Sozialversicherungen, das Krankheits-Präventionsprogramm<br />

„Jackpot.fit“<br />

auf ganz Österreich aus. Ich könnte beliebig<br />

fortsetzen, auch unser Post-Corona-Fitnessprogramm<br />

für den Sport,<br />

#come backstronger, zielt mit vielen<br />

Maßnahmen auf das Fördern dieser besagten<br />

Bewegungskultur ab.<br />

Die Politik hat in der Coronakrise für<br />

den Umgang mit dem Sport viel Kritik<br />

abbekommen, etwa den Schulsport<br />

und den Vereinssport betreffend. Verständlich<br />

oder ungerecht?<br />

Aus der Sicht der Sporttreibenden, der<br />

DIE<br />

BEWEGUNGS-<br />

ARMUT IST<br />

EIN ERNSTES<br />

GESUNDHEIT-<br />

LICHES WIE<br />

WIRTSCHAFT-<br />

LICHES<br />

PROBLEM.<br />

Funktionärinnen und Funktionäre, der<br />

Sportstättenbetreiber nachvollziehbar.<br />

Auf der anderen Seite ersuche ich aber<br />

schon um Verständnis: Wir haben im<br />

Mai, Juni 2020 früher mehr zugelassen<br />

als die meisten europäischen Länder und<br />

wir sind auch jetzt wieder vorne dabei.<br />

Am 15. März wurde der Vereinssport<br />

mit Abstand für Minderjährige bis zum<br />

vollendeten 18. Lebensjahr ermöglicht –<br />

als einziger bundesweiter Öffnungsschritt<br />

und trotz steigender Infektionszahlen.<br />

Wir werfen regelmäßig einen<br />

Blick über die Grenzen und stellen fest:<br />

Es gibt ganz wenige Länder, die im Breitensport<br />

gleich viel oder mehr als Österreich<br />

zulassen.<br />

Die „tägliche Turnstunde“ bzw. „tägliche<br />

Bewegungseinheit“ in Schulen<br />

steht im Regierungsprogramm. Gerade<br />

was die Kinder und Jugendlichen betrifft,<br />

wird jetzt oft die Sorge geäußert:<br />

Statt Freude an Sport und Bewegung<br />

zu vermitteln, läuft man Gefahr, sie an<br />

iPad und Spielkonsole zu verlieren.<br />

Diese Gefahr ist nicht von der Hand zu<br />

weisen. Deswegen steuern wir mit<br />

#comebackstronger massiv dagegen.<br />

Eine Initiative aus diesem Maßnahmenkatalog,<br />

die sich bereits in Umsetzung<br />

befindet, ist der Sportscheck, für den wir<br />

neun Millionen Euro in die Hand nehmen.<br />

Hier fördert der Bund die Jahresmitgliedschaft,<br />

unter anderem auch von<br />

Kindern und Jugendlichen, die in den<br />

Sportverein zurückkommen oder als<br />

Mitglied neu gewonnen werden. Was<br />

die „tägliche Bewegungseinheit“ anbelangt,<br />

sind wir schon weiter als jede Vorgängerregierung:<br />

Seit Herbst hat eine<br />

Projektgruppe alle relevanten Daten recherchiert,<br />

aufbereitet und analysiert,<br />

hat Dutzende Gespräche mit sämtlichen<br />

Stakeholdern geführt. Im Laufe des<br />

Frühjahrs werden alle Erkenntnisse vorliegen,<br />

natürlich auch die Kosten. Dann<br />

wird sich herausstellen, ob und in welcher<br />

Form der Schulterschluss gelingt.<br />

Trotzdem: Hätte man nicht gerade bei<br />

den Kindern früher und gründlicher<br />

nach Lösungen suchen können, um<br />

Sportausübung zu ermöglichen – im<br />

Bereich Schulsport und genauso Vereinssport?<br />

Zur Klarstellung: Der Schulsport ist Sache<br />

des Bildungsministeriums. Trotzdem<br />

war ich natürlich alles andere als happy,<br />

als im Frühjahr 2020 die Schulen aufsperrten,<br />

der Sportunterricht aber ausgeklammert<br />

blieb. Man muss Bildungsminister<br />

Faßmann zugutehalten, dass er<br />

mit dem neuen Schuljahr einiges ermöglicht<br />

hat, zumindest Bewegung, wenn<br />

schon kein uneingeschränkter Sportunterricht<br />

stattfinden kann.<br />

Olympiasieger Felix Gottwald ist einer,<br />

der dafür plädiert, den Wert des<br />

Sports in der Gesellschaft neu zu denken<br />

– bis zu einer „Bewegungskultur“<br />

Foto: Gepa Pictures<br />

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