Kunstbulletin März 2021
Unsere April Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Eva & Franco Mattes, Dias & Riedweg, Markus Weggenmann, David Knuckey, uvm.
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dings in grossen Lettern über der Hofmauer des<br />
Kunsthauses Zug. Absurder Dialog oder noch<br />
absurderes Selbstgespräch? Und was hat das<br />
mit einem Museum zu tun? Die walisische Konzeptkünstlerin<br />
Bethan Huws (*1961) schafft<br />
mit ihrer Installation einen Assoziationsraum<br />
und eine Verbindung zwischen Ausstellungshaus<br />
und Strasse. Die Intervention steht in<br />
einer Reihe von Werken, mit denen das Kunsthaus<br />
Zug seine Sammlung seit den 1990ern in<br />
den öffentlichen Raum erweitert hat. Das neuste<br />
Objekt extra muros entstand letztes Jahr<br />
zum 30-jährigen Bestehen der Institution am<br />
heutigen Standort. Schon im Juni 2020 hätte es<br />
mit einem Festakt eingeweiht werden sollen,<br />
aus bekannten Gründen musste dieses Vorhaben<br />
aufgeschoben werden und die Installation<br />
wurde schliesslich im Advent erstmals offiziell,<br />
aber ohne viel Publikum «erleuchtet».<br />
Noch hoffen auf eine ordentliche Einweihung<br />
kann das Kunst Museum Winterthur, das im April<br />
eine neue permanente Installation von Huws<br />
vorstellt. Sie besteht ebenfalls aus Gesprächsfetzen<br />
und verbindet die beiden Museumsbauten<br />
im Stadtzentrum. An der Nordfassade des<br />
Hauses Reinhart am Stadtgarten erklärt eine<br />
Neonschrift künftig: «A work of art without<br />
emotion is not a work of art.» «Are you sure?»<br />
heisst es an der Südseite des Museums Beim<br />
Stadthaus. Begleitet wird die neue Lichtarbeit<br />
von einer Museumsschau der Künstlerin.<br />
Pipilotti Rist<br />
Zürich — Mit dem Abschluss des Kunsthaus-<br />
Erweiterungsbaus ist Ende 2020 am Heimplatz<br />
in Zürich, zwischen dem alten und dem neuen<br />
Museumsgebäude, eine kess bunte, exotische<br />
Blume aus dem Boden gewachsen. Das tulpenähnliche<br />
Gebilde erreicht fast die Höhe des<br />
neuen Chipperfield-Baus und war integraler<br />
Bestandteil des Erweiterungsprojekts: Die Zürcher<br />
Künstlerin Pipilotti Rist hat mit ‹Tastende<br />
Lichter› eine Licht- und Videoinstallation konzipiert,<br />
die ausgehend von einem künstlerisch<br />
gestalteten Mast farbige runde Lichter auf die<br />
umliegenden Fassaden- und Bodenflächen<br />
projiziert. Die sich langsam vorwärtsbewegenden<br />
Farbkreise schaffen eine Verbindung<br />
zwischen den Kulturinstitutionen am Platz und<br />
stellen hie und da Passantinnen und Passanten<br />
zufällig ins Rampenlicht. Zudem hauchen<br />
Videos den Statuen auf der Nordfassade des<br />
Moserbaus Leben ein. Das Werk ist auf den<br />
Zürcher ‹Plan Lumière› abgestimmt – das Konzept<br />
für einen «gestalterisch, ökologisch und<br />
energetisch sorgfältigen Einsatz von Kunstlicht<br />
im Stadtraum». Es passt sich denn auch dem<br />
jahreszeitlichen Lichtwechsel an und ist nur<br />
im Herbst/Winter, sprich noch bis Ende <strong>März</strong>,<br />
dann wieder ab Oktober regelmässig in Aktion.<br />
Bethan Huws · I’ve forgotten to feed the cat,<br />
2020, Neoninstallation, Kunsthaus Zug<br />
© ProLitteris<br />
→ Kunsthaus Zug, permanente Installation<br />
↗ www.kunsthauszug.ch<br />
→ Kunst Museum Winterthur, ab 17.4.<br />
↗ www.kmw.ch<br />
Pipilotti Rist · Tastende Lichter, 2020, Installationsansicht<br />
Heimplatz Zürich. Foto: André<br />
Meier/Schweiz Tourismus<br />
↗ www.kunsthaus.ch ↗ www.stadt-zuerich.ch<br />
NOTIERT // AUSSENPROJEKTE<br />
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