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Kunstbulletin März 2021

Unsere April Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Eva & Franco Mattes, Dias & Riedweg, Markus Weggenmann, David Knuckey, uvm.

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Eva & Franco Mattes (beide *1976, Brescia, Italien) leben und arbeiten in New York, USA<br />

Auszeichnung<br />

2016 Creative Capital Award<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2020 ‹What Has Been Seen›, Phi Foundation for Contemporary Art, Montreal<br />

2018 ‹Happens or It Didn’t Pic›, Blueproject Foundation, Barcelona<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2019 ‹Snap and Share – Transmitting Photographs from Mail Art to Social Networks›, SFMOMA,<br />

San Francisco<br />

2018 ‹Catastrophe and the Power of Art›, Mori Art Museum, Tokyo; ‹I Was Raised on the Internet›,<br />

Museum of Contemporary Art Chicago<br />

2017 Biennale für aktuelle Fotografie, Mannheim<br />

2016 ‹The World Without Us›, Hartware Medienkunstverein, Dortmund; 20 th Biennale of Sydney;<br />

‹Electronic Superhighway›, Whitechapel Gallery, London<br />

namens ‹Personal Photographs›, 2019. Sichtbar sind jedoch nur die eingelegten bunten<br />

Internetkabel. Die im Titel erwähnten Bilder – alle von Eva und von Franco Mattes<br />

in einem bestimmten Monat aufgenommen – werden zwischen zwei Mikrocomputern<br />

hin und her geschickt, aber bleiben, obwohl mit dem Publikum geteilt, im Datenstrom<br />

verborgen. Auf Smartphones und im Internet befinden sich unzählige Bilder, die zwar<br />

aufgenommen, aber danach nie wieder von jemandem angeschaut werden. ‹Hannah<br />

Uncut›, <strong>2021</strong>, eine neu für die Ausstellung entstandene und in die Sammlung des Fotomuseums<br />

aufgenommene Arbeit, verkehrt die Unsichtbarkeit von Aufnahmen und<br />

Videos, die üblicherweise privat auf einem Smartphone liegen, ins Sichtbare. Über<br />

einen Online-Aufruf haben Eva und Franco Mattes einer jungen Frau aus Grossbritannien<br />

für 1000 US-Dollar ihr Handy abgekauft unter der Bedingung, dass alle<br />

enthaltenen Fotos und Videos verwendet werden dürfen. Eine Slideshow der Bilder<br />

in chronologischer Reihenfolge gibt Einblick in das Leben von Hannah. Der einzige<br />

künstlerische Eingriff ist die Taktung der Anzeigedauer, die dem Wischen über das<br />

Smartphone zur Bildbetrachtung nachempfunden ist.<br />

Kulturphänomen Meme<br />

Vollkommen auf die Verbreitung ausgerichtet sind Memes, die aus dem Nichts<br />

entstehen und in den sozialen Medien unglaubliche Popularität erlangen, ohne dass<br />

jemand weiss, warum. Jüngst ging das bei der Amtseinführung von Joe Biden entstandene<br />

Foto viral, auf dem Bernie Sanders mit Hygienemaske und handgestrickten<br />

Fäustlingen auf einem Klappstuhl sitzend zu sehen ist. Mit immer neuen Bildfindungen<br />

wurde der ältere Herr in die unterschiedlichsten Kontexte hineinmontiert.<br />

Memes, die von Nutzerinnen und Nutzern angeeignet, verfremdet, karikiert oder mit<br />

Textzusätzen – oft von Rechtschreibfehlern gespickt – versehen werden, zirkulierten<br />

schon Anfang der 2000er-Jahre. Zu den beliebtesten im Internet geteilten Bildern<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 3/<strong>2021</strong>

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