Kunstbulletin März 2021
Unsere April Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Eva & Franco Mattes, Dias & Riedweg, Markus Weggenmann, David Knuckey, uvm.
Unsere April Ausgabe 2021, mit Beiträgen zu Eva & Franco Mattes, Dias & Riedweg, Markus Weggenmann, David Knuckey, uvm.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3D-Räume, werden Gedichte von De Francesco<br />
in einem dreidimensionalen Setting präsentiert,<br />
während eine chorale Lesung ebendieser<br />
Texte in der virtuellen, interaktiven Architektur<br />
verarbeitet ist. Eine weitere Version der Arbeit,<br />
‹Expanded Poetry #2›, soll in naher Zukunft<br />
physisch im ‹Tank› realisiert werden. Ebenfalls<br />
online und live wird das Symposium ‹Going to<br />
the Limits of Your Longing – In Memory of Marion<br />
von Osten› übertragen, das sich mit künstlerischer<br />
Forschung befasst und die Entwicklung<br />
der letzten Jahrzehnte untersucht, im Laufe<br />
derer Kunst zunehmend als Praxis verstanden<br />
wurde, die dem Sozialen dient.<br />
Rémy Zaugg · Projection, 1990, Aufnahmesituation<br />
des Films vor dem Steingletscher.<br />
Foto: Judith Riner<br />
→ René Pulfer, der Tank, 5.–14.3.<br />
→ Alessandro De Francesco, online, bis 19.3.<br />
→ Symposium ‹Going to the Limits of Your<br />
Longing›, live online, 17./18.3.<br />
verweisen darauf, dass mit dem Ankauf auch<br />
die Öffnung der Sammlungen im Hinblick auf<br />
globale Gegenwartskunst signalisiert werde.<br />
Für Bern finanzierte die Stiftung GegenwART<br />
den kooperativen Sammlungserwerb über Landesgrenzen<br />
hinweg. Dieser ist ein Novum für die<br />
Berner Institution und nach wie vor eine Ausnahme<br />
in der internationalen Museumslandschaft.<br />
Präzedenzfälle gäbe es beispielsweise<br />
bei Videoarbeiten, so Nina Zimmer, Direktorin<br />
des Kunstmuseums Bern / Zentrum Paul Klee.<br />
«Ein anderer Bereich sind Kunstwerke, die etwa<br />
anlässlich von Restitutionen an mehrere Eigentümer<br />
gehen.»<br />
Diesen Bereich kennt das Museum im Zusammenhang<br />
mit dem «Kunstfund Gurlitt»: 2014<br />
hatte man das umstrittene Erbe von Cornelius<br />
Gurlitt (1932–2014) angetreten. Dabei vereinbarte<br />
das Museum mit der Bundesrepublik<br />
Deutschland und dem Freistaat Bayern, dass<br />
die Herkunft der über 1500 Werke erforscht<br />
und NS-Raubkunst an die Nachkommen der<br />
Opfer restituiert wird. In Bern wurde damit die<br />
schweizweit erste Abteilung für Provenienzforschung<br />
aufgebaut. Bei einem Cézanne-Gemälde<br />
fand man dann etwa mit den Erben eine Lösung,<br />
welche die jährliche Leihgabe des Werks an das<br />
Musée Granet in Aix-en-Provence beinhaltet. Im<br />
Januar nun konnte die Institution die Restitution<br />
eines weiteren Werks vermelden, womit alle<br />
14 Objekte des Konvoluts, die eindeutig als NS-<br />
Raubgut identifiziert wurden, erstattet seien.<br />
Kunstmuseum Bern — El Anatsui/Erbe Gurlitt<br />
Bern — Vor dem Hintergrund der massiv hohen<br />
Kunstmarktpreise verkündeten das Kunstmuseum<br />
Bern und das Stedelijk Museum Amsterdam<br />
Ende Dezember 2020 den gemeinsamen<br />
Erwerb einer Arbeit von El Anatsui aus der Sigg<br />
Collection. Der Ghanaer ist Afrikas prominentester<br />
Gegenwartskünstler. Seit seiner grossen<br />
Soloschau im Kunstmuseum Bern (→ <strong>Kunstbulletin</strong><br />
5/2020) ist er auch hierzulande bekannt<br />
für seine triumphalen Objekte aus rezyklierten<br />
Flaschenverschlusskappen. Beide Häuser<br />
El Anatsui · In the World But Don’t Know the<br />
World, 2009, Aluminium und Kupferdraht,<br />
560 x 1000 cm, Kunstmuseum Bern und<br />
Stedelijk Museum Amsterdam<br />
↗ www.kunstmuseumbern.ch<br />
NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />
93