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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

keine Zwangsmitgliedschaft besteht) etwa dann an, wenn es um die Durchsetzung von kollektiven<br />

Interessen geht. Unter Umständen kann die formelle Mitgliedschaft in einer Vereinigung<br />

auch unzureichende informelle Netzwerkkontakte kompensieren.<br />

Abb. 7.<strong>2.</strong>8: Netzwerkkontakte <strong>und</strong> institutionelle Mitgliedschaften<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

43<br />

14<br />

11<br />

24<br />

türkisch italienisch griechisch ehem. jugoslawisch<br />

8<br />

35<br />

(informelle) Kontakte zu Landsleuten in D. mit großer Bedeutung<br />

(formelle) Mitgliedschaft in Unternehmerverband oder ähnlichem<br />

5<br />

27<br />

23<br />

26<br />

18<br />

32<br />

polnisch osteuropäisch<br />

Quelle: Primärerhebung „Migrantenökonomie Baden-Württemberg 2009“ ifm Universität Mannheim.<br />

12<br />

37<br />

Naher/Mittlerer<br />

Osten<br />

Die Unternehmer wurden daher auch nach Mitgliedschaften in Institutionen <strong>und</strong> dabei unter<br />

anderem auch nach der in einem Unternehmerverband (oder in einer branchentypischen Organisation)<br />

gefragt. 53 Abbildung 7.<strong>2.</strong>7 zeigt, dass die türkischstämmigen Unternehmer zu einem<br />

vergleichsweise geringen Anteil (14%) in einem Unternehmerverband organisiert sind.<br />

Dieser Wert kontrastiert die Erfahrung, dass die türkischen Unternehmerverbände in weit<br />

stärkerem Maß als andere in der Öffentlichkeit präsent sind. Allerdings muss es sich bei den<br />

anderen Gruppen <strong>und</strong> deren Mitgliedschaften nicht immer um ethnische Verbände handeln.<br />

Die höchsten Anteile an formellen Mitgliedschaften weisen die Selbständigen aus Griechenland<br />

<strong>und</strong> aus dem Nahen <strong>und</strong> Mittleren Osten auf (jeweils über ein Drittel). Letztlich ergibt<br />

sich mit Blick auf die Verbandsmitgliedschaften ein herkunftsspezifisch anderes Muster der<br />

Partizipation als dies bei den informellen Netzwerkkontakten zu beobachten war.<br />

Nutznießung von sozialen Beziehungen<br />

Bei allem ist zu beachten, dass die Pflege von Kontakten <strong>und</strong> die Zugehörigkeit zu einem<br />

Netzwerk noch wenig darüber aussagt, welchen Nutzen die Individuen auf diesem Weg erzielen.<br />

Dies ist aber nicht nur von den <strong>Leistungen</strong> der Netzwerke oder der Geschäfts- bzw. Kooperationspartner<br />

abhängig, sondern auch von der Bereitschaft sich das Wissen anderer Personen<br />

anzueignen. Im Zusammenhang mit Fragen zum Gründungsverhalten wurden die Probanden<br />

auch gefragt, ob sie der Meinung sind, dass man sich die notwendigen Kenntnisse zur<br />

Gründung eines Unternehmens selbst aneignen kann oder ob man hierzu das Wissen anderer<br />

Personen benötigt. Ferner wurde gefragt, ob sie sich im Gründungsprozess von der Familie,<br />

53 Es wurde zwar auch die Zugehörigkeit zu einer Kammer erfragt, doch handelt es sich hierbei häufig um<br />

Zwangsmitgliedschaften, die weder etwas über das Motiv des Zutritts noch über den Informationsfluss aussagen.<br />

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