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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

vor allem die kleinen Gastronomie- <strong>und</strong> Einzelhandelsunternehmen, mit denen bspw. die auf<br />

„ethnische Produkte“ spezialisierten Großhändler in Geschäftsbeziehungen treten. Und dies<br />

dürften wiederum zum großen Teil Landsleute sein, die nicht nur ihresgleichen, sondern inzwischen<br />

vielfach auch „deutsche“ Filialisten beliefern. 5<br />

1<strong>2.</strong>2 Beziehungsstrukturen im Kontext des Wettbewerbs<br />

Die Konkurrenzsituation selbständiger Migranten wurde bereits in Kapitel 7.3.2 im Zusammenhang<br />

mit dem Rückgriff auf ethnisches Kapital behandelt. Hier interessiert, wie stark die<br />

Konkurrenz von Migrantenunternehmen einzuschätzen ist <strong>und</strong> welche K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />

vor diesem Hintergr<strong>und</strong> aus betriebswirtschaftlicher Sicht aufgebaut werden, um sich im<br />

Wettbewerb zu positionieren.<br />

„Größe“ der Konkurrenz<br />

Die Wettbewerbsstrategie der Entrepreneure hängt maßgeblich von deren Marktmacht <strong>und</strong><br />

Größe ab. Kapital- <strong>und</strong> Personalbasis des Wettbewerbs nehmen starken Einfluss auf die eigene<br />

Positionierung am Markt. Weist ein Marktsegment viele große <strong>und</strong> etablierte Unternehmen<br />

auf, erscheint eine Nischenstrategie lukrativer als sich auf einen Preiskampf einzulassen, in<br />

den man mit geringeren Größendegressionseffekten ziehen muss. Der Nachteil geringer Skaleneffekte<br />

kann in der Migrantenökonomie zwar unter Umständen durch ethnische Ressourcen<br />

kompensiert werden (z.B. durch mithelfende Familienangehörige, längere Arbeitszeiten),<br />

aus betriebswirtschaftlicher Sicht allerdings gäbe es in nicht wenigen Fällen auch alternative<br />

Möglichkeiten der Marktpositionierung, die eine „Selbstausbeutung“ überflüssig machen.<br />

Abb. 1<strong>2.</strong><strong>2.</strong>1: Größe der konkurrierenden Unternehmen im Vergleich zum eigenen Unternehmen<br />

türkisch<br />

italienisch<br />

griechisch<br />

ehem. jugoslawisch<br />

polnisch<br />

osteuropäisch<br />

Naher/Mittlerer Osten<br />

deutsch<br />

25<br />

23<br />

26<br />

26<br />

32<br />

35<br />

33<br />

45<br />

33<br />

31<br />

39<br />

30<br />

40<br />

26<br />

31<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

wesentlich größere Unternehmen etwa genauso große Unternehmen<br />

sowohl größere als auch kleinere Unternehmen wesentlich kleinere Unternehmen<br />

Quelle: Primärerhebung „Migrantenökonomie Baden-Württemberg 2009“ ifm Universität Mannheim.<br />

5 Zum Beispiel beliefert der türkische Lebensmittelgroßhändler Baklan viele kleine türkischstämmige Einzelhändler,<br />

aber gleichzeitig auch deutsche Supermarktketten.<br />

31<br />

36<br />

30<br />

33<br />

42<br />

31<br />

30<br />

30<br />

21<br />

8<br />

8<br />

7<br />

5<br />

6<br />

4<br />

3<br />

1<br />

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