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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

trachtet kommen (mit Schwankungen) jeweils r<strong>und</strong> 40% der Gründerinnen <strong>und</strong> Gründer nicht<br />

aus einem Beschäftigungsverhältnis sondern aus der Nicht-Erwerbstätigkeit.<br />

Entscheidend ist bei allem jedoch die Beobachtung, dass der Anteil der aus der Arbeitslosigkeit<br />

kommenden selbständigen Migranten in Baden-Württemberg <strong>und</strong> in Gesamtdeutschland<br />

in etwa genauso hoch ist. Wäre der höhere Level an Arbeitslosigkeit unter den Migranten in<br />

Deutschland insgesamt ein wesentlicher Gr<strong>und</strong> für das gegenüber im Südwesten höhere Niveau<br />

an Migrantenselbständigkeit, dann hätte man hier auch einen höheren Anteil an Arbeitslosen<br />

in der Inflow-Struktur erwarten dürfen.<br />

Möchte man jedoch die Bedeutung von „Notgründungen“ zur Lösung der Probleme am Arbeitsmarkt<br />

bemessen, ist zusätzlich eine andere Perspektive einzunehmen: Denn die getroffene<br />

Feststellung, dass bestimmte Gründer/innen häufiger als andere aus der Arbeitslosigkeit<br />

kommen, beantwortet nicht die Frage, in welchem Umfang diese Personen durch ihre Aktivitäten<br />

den Arbeitsmarkt „entlasten“. Daher muss als Bezugspunkt der Analyse nicht der Inflow<br />

im Verhältnis zum Bestand an Selbständigen, sondern der Outflow an Erwerbslosen herangezogen<br />

werden. Ähnlich wie zuvor (bei der Betrachtung des Inflows in die Selbständigkeit)<br />

beziehen wir uns auch hier wieder auf die Gesamtheit derer, die „mobil“ sind bzw. ihre Arbeitsmarktposition<br />

wechseln. Dieses Mal aber bilden die „Wechsler“ aus der Arbeitslosigkeit<br />

die Basis.<br />

Unter den Migranten in Baden-Württemberg insgesamt ist im Verlauf eines Jahres (2006 auf<br />

2005) ziemlich genau die Hälfte in irgendeine andere Position gewechselt, d.h. jeder zweite<br />

(50%) zählt zu den „mobilen Arbeitslosen“ (Tabelle 9.8). Unter den deutschen Arbeitslosen<br />

sind dies mit 48% nur geringfügig weniger. In Gesamtdeutschland ist dieses Verhältnis allerdings<br />

umgekehrt. Dort sind es eher die Deutschen, die beweglicher sind.<br />

Tabelle 9.8: Verteilung der Wechsler aus der Arbeitslosigkeit auf neue Erwerbsposition*<br />

Herkunft<br />

%-Outflow<br />

aus Arbeitslosigkeit<br />

(Wechsler<br />

insgesamt)<br />

Wechsel aus Arbeitslosigkeit ...<br />

... in die ... in abhängige ... in Nicht-<br />

Selbständigkeit Beschäftigung<br />

davon in %<br />

erwerbstätigkeit<br />

Baden-Württemberg<br />

Deutsche 48,4 6,2 56,2 37,6<br />

Migranten 50,2 5,2 56,0 38,9<br />

Anwerbeländer 47,6 4,7 50,9 44,4<br />

Osteuropa 54,7 6,2 61,7 32,1<br />

Sonstige 51,5 5,2 59,0 35,8<br />

Deutschland<br />

Deutsche 51,0 4,9 56,3 38,9<br />

Migranten 45,6 4,3 50,4 45,3<br />

Anwerbeländer 44,6 4,1 46,3 49,6<br />

Osteuropa 42,0 5,2 50,0 44,8<br />

Sonstige 48,4 4,1 53,7 42,3<br />

* Querschnittsdaten mit Bezug auf den Befragungszeitpunkt 2005 <strong>und</strong> 2006.<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt (scientific use file 2006); eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim.

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