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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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180<br />

ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

mit teils höherer Intensität als in den „deutschen“ Unternehmen. Dies ist auch ein Ergebnis,<br />

welches b<strong>und</strong>esweit zu beobachten war. 49<br />

Co-ethnische Ausbildung<br />

Die Ausbildungsstrukturen von Migrantenbetrieben interessieren vor allem mit Blick auf die<br />

Frage, welche Jugendliche hier ausgebildet werden. Was ist dran an der sog. „Matching-<br />

These“ bzw. stimmt es, dass Migranten vorwiegend Jugendliche aus ihrer eigenen Ethnie ausbilden?<br />

Dies ist in hohem Maße lediglich bei den Unternehmen der türkischen Inhaber der Fall, wo<br />

durchschnittlich r<strong>und</strong> 70% der Azubis türkischer Herkunft sind (Abbildung 11.4.5). In den<br />

Unternehmen der anderen Herkunftsgruppen liegen die Anteile an co-ethnischer Ausbildung<br />

niedriger. Hier sind jeweils maximal nur die Hälfte der Azubis gleicher Herkunft. In den Ausbildungsbetrieben<br />

der Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien oder aus Osteuropa hat nur<br />

etwa jeder dritte Azubi die gleiche Abstammung wie der Chef. Und unter denen aus dem Nahen/Mittleren<br />

Osten finden sich so gut wie keine Azubis mit gleicher Herkunft.<br />

Abb. 11.4.5: Anteil co-ethnischer Auszubildender (<strong>und</strong> Standardabweichung)<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

0,7<br />

0,5<br />

türkisch italienisch griechisch ehem.<br />

jugoslawisch<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,4<br />

0,3<br />

polnisch osteuropäisch<br />

0,0<br />

Naher/Mittlerer<br />

Osten<br />

Quelle: Primärerhebung „Migrantenökonomie Baden-Württemberg 2009“ ifm Universität Mannheim.<br />

Aber dennoch lässt sich „unterm Strich“ festhalten, dass in Migrantenunternehmen in relativ<br />

hohem Maße Jugendliche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> einen Ausbildungsplatz finden. Denn im<br />

Vergleich zur herkunftsspezifischen Zusammensetzung von Auszubildenden insgesamt sind<br />

sie in den jeweiligen Migrantenbetrieben deutlich überrepräsentiert.<br />

Inwieweit es sich dabei um bildungsschwache Jugendliche handelt, konnte mit der Befragung<br />

nicht festgestellt werden. Eine unserer Untersuchungen im Raum Mannheim zeigt jedoch,<br />

dass es sich zu einem überproportional hohen Anteil um Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss<br />

oder gar ohne Schulabschluss handelt. 50<br />

49 Leicht et al. 2005.<br />

50 Leicht et al. 2009b.

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