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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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206<br />

ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

nur selbst eine Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage, sondern auch die Möglichkeit, andere von den Erfolgsaussichten<br />

des Vorhabens zu überzeugen. So ist auch bei der Kreditvergabe die Vorlage<br />

eines Geschäftsplans (siehe auch Kriterien von „Basel II“) eine zentrale Voraussetzung, genauso<br />

wie bei den meisten Förderinstitutionen eine adäquate Planungsgr<strong>und</strong>lage in schriftlicher<br />

Form von den Gründer/innen verlangt wird. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang<br />

auch kritische Stimmen: Einige Autoren sehen hierin „nur“ einen symbolischen Akt der Legitimation<br />

gegenüber externen Geldgebern, während das tatsächliche Verhalten der unternehmerisch<br />

tätigen Personen zumeist erheblich von den Vorgaben <strong>und</strong> Plänen abweicht. 6<br />

Unabhängig von externen Anforderungen sind die Vorteile einer systematische Planung sicher<br />

unbestritten. Und nicht zuletzt sind auch die Beratungsstellen bei der Unterstützung auf<br />

„gut sortierte“ Informationen über das geplante Unternehmen angewiesen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

interessiert, wie sich die Frauen <strong>und</strong> Männer unterschiedlicher Herkunft im Gründungsprozess<br />

vorbereitet haben, wobei die Erstellung eines schriftlichen Geschäftsplans natürlich<br />

nur einer von mehreren denkbaren Indikatoren für eine systematische Planung ist.<br />

Insgesamt betrachtet arbeitet in Baden-Württemberg weniger als die Hälfte der Gründer/innen<br />

einen Businessplan aus (Abbildung 15.1). Dabei unterscheiden sich Migranten – sieht man<br />

von ehemaligen Jugoslawen ab – nicht allzu sehr von den Deutschen. Die Unternehmer/innen<br />

aus der Türkei <strong>und</strong> dem Nahen/Mittleren Osten schreiben ihre Geschäftsidee nur geringfügig<br />

häufiger als Deutsche in einem schriftlichen Konzept nieder, andere Gruppen liegen auch in<br />

der Nähe der 40%-Marke. Ein etwas deutlicherer Unterschied zeigt sich im Hinblick auf die<br />

italienischen Gründer/innen, die seltener einen Businessplan ausarbeiten (35%). Letzteres<br />

scheint, wie ein Vergleich mit NRW zeigt, ein regionenunabhängiger Trend zu sein. 7<br />

Abb. 15.1: Ausarbeitung eines Businessplans im Vorfeld der Gründung<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

43<br />

33<br />

35<br />

32<br />

türkisch italienisch griechisch ehem.<br />

jugoslawisch<br />

40<br />

35<br />

55<br />

53<br />

38<br />

20<br />

40<br />

31<br />

polnisch osteuropäisch<br />

44<br />

39<br />

Naher /<br />

Mittlerer<br />

Osten<br />

insgesamt ohne Kredit oder staatliche Förderung<br />

Quelle: Primärerhebung „Migrantenökonomie in Baden-Württemberg“ ifm Universität Mannheim.<br />

40<br />

34<br />

deutsch<br />

schäftsidee aufgedeckt werden, was nicht zuletzt auch für externe Kapitalgeber eine wichtige Information darstellt.<br />

6 Karlsson/ Honig 2008.<br />

7 Leicht et al. 2009 (für NRW).

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