24.12.2012 Aufrufe

2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

als oftmals angenommen. Dies ist aber auch eine Frage der Branchen. In bestimmten Gebieten<br />

ist es mehr als augenscheinlich, dass sich insbesondere Gastronomen <strong>und</strong> Händler in einem<br />

binnenethnisch starken Konkurrenzkampf befinden. Dies zeigt bspw. die Konzentration<br />

von Döner-Imbissen oder Pizzabäckern in städtischen Quartieren, die häufig zu einem Verdrängungswettbewerb<br />

mit teils hohen Fluktuationen führt. Insofern dürfte kaum verw<strong>und</strong>ern,<br />

dass im Gastgewerbe <strong>und</strong> im Handel die Konkurrenz durch Landsleute stärker als insgesamt<br />

empf<strong>und</strong>en wird (nicht abgebildet).<br />

Abb. 7.3.4: Größte Konkurrenten nach ethnischer Herkunft<br />

türkisch<br />

italienisch<br />

griechisch<br />

ehem. jugoslawisch<br />

polnisch<br />

osteuropäisch<br />

Naher/Mittlerer Osten<br />

1<br />

3<br />

12<br />

10<br />

16<br />

Konkurrenten sind ...<br />

23<br />

27<br />

59<br />

40<br />

67<br />

54<br />

54<br />

46<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

eher co-ethnische Unternehmer eher deutsche Unternehmer<br />

beides gleichermaßen eher Unternehmer "anderer" Herkunft<br />

Quelle: Primärerhebung „Migrantenökonomie Baden-Württemberg 2009“ ifm Universität Mannheim.<br />

Bei allem darf aber auch nicht vergessen werden, dass sich in manchen Branchen die Frage<br />

der inner<strong>ethnischen</strong> Konkurrenz gar nicht stellt, weil keine „<strong>ethnischen</strong>“ Produkte oder<br />

Dienstleistungen angeboten werden, um die sich Unternehmer/innen der gleichen Herkunft<br />

gruppieren. Andererseits jedoch sind es häufig gar nicht ethnische Produkte oder Dienste,<br />

sondern die in manchen Wirtschaftbereichen niedrigen Zugangsbarrieren, die zu einem verschärften<br />

inner<strong>ethnischen</strong> Wettbewerb führen. Branchen, in denen keine Zertifikate oder anderweitig<br />

nachzuweisende Qualifikationen zur Ausübung einer selbständigen Tätigkeit erforderlich<br />

sind, bieten Gelegenheiten für Geringqualifizierte, die keinen Job als Arbeitnehmer<br />

finden. Gepaart mit ethnienspezifischen oder kulturellen Vorlieben für bestimmte Branchen<br />

kann sich auch auf dieser Basis ein starker Wettbewerb entwickeln.<br />

Welche Faktoren begünstigen die Orientierung auf Märkte, in denen eine hohe binnenethnische<br />

Konkurrenz spürbar wird? Dieser Frage wird wiederum mit Hilfe eines Regressionsmodells<br />

nachgegangen (Tabelle 7.3.5). Die Modelle haben eine vergleichsweise hohe Erklärungskraft<br />

bei einem Pseudo R² bis zu 0.41. Sieht man vom ersten Modell ab, dessen Ergebnisse<br />

mehr oder weniger bereits aus den dargestellten deskriptiven Bef<strong>und</strong>en bekannt sind,<br />

<strong>und</strong> konzentriert sich auf die signifikanten Werte in den anderen Modellen, ist folgendes hervorzuheben:<br />

49<br />

24<br />

10<br />

28<br />

20<br />

21<br />

26<br />

19<br />

25<br />

21<br />

10<br />

11<br />

11<br />

8<br />

4<br />

119

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!