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2. Determinanten, Wirkungen und Leistungen ethnischen ...

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ifm Universität Mannheim: Migrantenunternehmen in Baden-Württemberg<br />

Nach den Angaben der Umsatzsteuerstatistik erwirtschafteten die fast 440.000 steuerpflichtigen<br />

Unternehmen 2 in Baden-Württemberg im Jahre 2008 3 Umsätze in Höhe von ca. 910 Milliarden<br />

Euro (Tabelle 10.1). Dabei erbrachte alleine schon eine vergleichsweise kleine Zahl<br />

von etwa 1.900 steuerpflichtigen Unternehmen, deren Jahresumsatz im einzelnen über 50<br />

Mio. Euro lag, r<strong>und</strong> 67% der gesamten Summe. Die r<strong>und</strong> 43<strong>2.</strong>000 kleineren Unternehmen<br />

hingegen, die maximal 10 Mio. Euro Umsatz im Jahr erzielten, aber 98% aller steuerpflichtigen<br />

Unternehmen stellen, erwirtschafteten zusammen ca. 186 Mrd. Euro <strong>und</strong> damit lediglich<br />

r<strong>und</strong> 20% aller registrierten Umsätze in Baden-Württemberg. Dies zeigt schon, wie ungleichgewichtig<br />

die Erträge aus <strong>Leistungen</strong> <strong>und</strong> Lieferungen über bestimmte Unternehmenssegmente<br />

verteilt sind.<br />

Tabelle 10.1.1: Umsatzsteuerstatistik 2008 – Baden-Württemberg<br />

Umsatzgrößenklasse<br />

Steuerpflichtige<br />

Unternehmen*<br />

Umsätze<br />

(Euro) Anzahl in Mio.<br />

bis 10 Mio. 43<strong>2.</strong>266 185.963<br />

bis 50 Mio. 437.979 304.625<br />

50 Mio. <strong>und</strong> mehr 1.908 605.418<br />

Insgesamt 439.887 910.043<br />

* Unternehmen mit Umsätzen über 17.500 Euro im Jahr<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (Umsatzsteuerstatistik 2008).<br />

Die Umsätze der von Migranten oder von Ausländern geführten Unternehmen werden in der<br />

amtlichen Statistik nicht erfasst, weshalb für die Schätzungen einzelne Facetten zusammengesetzt<br />

bzw. verschiedene Quellen verwendet werden müssen. Im Folgenden wird der Umsatz<br />

der Selbständigen in den einzelnen Herkunftsgruppen anhand zweier Modellrechnungen bemessen.<br />

Das erste Modell nutzt dazu die eigenen Befragungsdaten sowie den Mikrozensus als<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Hochrechnungen. Das zweite Modell schätzt den Umsatz mit Hilfe des IAB-<br />

Panels <strong>und</strong> des Mikrozensus.<br />

Da sich der Untersuchungsfokus auf die Unternehmensinhaber mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

richtet, rücken die persönlichen Merkmale in den Vordergr<strong>und</strong>. Somit stehen in den Schätzungen<br />

die Umsätze von inhabergeführten Einzelunternehmen im Mittelpunkt. Dies schließt<br />

jedoch nicht vollkommen aus, dass in unserer Erhebung auch Kapitalgesellschaften enthalten<br />

sind, soweit Selbständige bspw. eine GmbH gegründet haben <strong>und</strong> sich dennoch als Inhaber<br />

bezeichnen. Es ist jedenfalls bereits mit Blick auf die zuvor dargestellte Verteilung der Ge-<br />

2 Ergebnisse der Umsatzsteuerstatistik. Datengr<strong>und</strong>lage sind die Umsatzsteuer-Voranmeldungsverfahren. Die<br />

Zahl der hierin erfassten Unternehmen ist geringer als die Gesamtzahl, da hier unter anderem die sog. „Jahreszahler,<br />

d.h. Unternehmer, die keine UST-Voranmeldung abgegeben haben, nicht enthalten sind. Nicht enthalten<br />

sind zudem Steuerpflichtige mit hohen steuerbaren, aber niedrigen darin enthaltenen steuerpflichtigen Umsätzen<br />

(z.B. Angehörige Freier Berufe im Bereich der Humanmedizin). Vor allem jedoch sind kleine Unternehmen,<br />

deren steuerbarer Jahresumsatz unter 17.500 € liegt, nicht enthalten. Die Zahl der Unternehmen, die unter diese<br />

Grenze fallen, ist nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Zahl der „kleinen“ Selbständigen<br />

bei einer zunehmenden Pluralisierung der Erwerbs- <strong>und</strong> Unternehmensformen stetig steigt (Leicht 2003).<br />

Im Übrigen sind auch die sog. Organtöchter (Organgesellschaften) in der Statistik nicht aufgeführt, die mit der<br />

Organmutter einen Steuerpflichtigen bilden.<br />

3 Die Angaben der Umsatzsteuerstatistik werden immer mit etwas zeitlicher Verzögerung herausgegeben (Statistisches<br />

B<strong>und</strong>esamt), da die Daten mit Hilfe der Finanzbehörden zusammengestellt werden.

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