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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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5.1.2. Anaerobe Bedingungen<br />

Der Arginindeiminaseweg ermöglicht es P. aeruginosa, unter anaeroben<br />

Bedingungen zu wachsen (VANDER WAUVEN et al. 1984). Im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t<br />

konnte <strong>bei</strong> M. tuberculosis kein Wachstum unter anaeroben Bedingungen mit Arginin<br />

festgestellt werden.<br />

Bei P. aeruginosa führt die Nutzung des Arginins als Energiequelle unter anaeroben<br />

Bedingungen zu einem verlangsamten Wachstum gegenüber aeroben Bedingungen<br />

(VANDER WAUVEN et al. 1984). Die in dieser Ar<strong>bei</strong>t durchgeführten Experimente<br />

beschränkten sich auf einen Zeitraum von 10 Tagen. Da M. tuberculosis und M.<br />

<strong>bovis</strong> BCG zu den langsam wachsenden Mykobakterien zählen und schon unter<br />

sauerstoff- und nährstoffreichen Bedingungen eine Generationszeit von 24 Stunden<br />

aufweisen, ist zu bedenken, dass ein eventuelles anaerobes Wachstum einen<br />

wesentlich längeren Zeitraum erforderlich machen könnte.<br />

Beim ersten Schritt des ADI-Wegs wird aus Arginin Ammoniak abgespalten, und es<br />

entsteht Citrullin. Das abgespaltene Ammoniak akkumuliert im Medium und wurde<br />

mittels einer photometrisch quantifizierbaren chemischen Reaktion nachgewiesen.<br />

Unter anaeroben Bedingungen spalteten M. tuberculosis und M. <strong>bovis</strong> BCG<br />

Ammoniak aus Arginin ab, die ∆arcA-Mutanten <strong>bei</strong>der Stämme jedoch nicht. Die<br />

Konzentration des abgespaltenen Ammoniaks lag nach 10 Tagen im Bereich von<br />

1mM, <strong>bei</strong> einer Anfangskonzentration des Arginins von 10mM. Mittels einer<br />

Komplementation mit dem arcA-Gen aus M. tuberculosis war <strong>bei</strong> den ∆arcA-<br />

Mutanten eine Wiederherstellung des Wildtyp-Phänotyps möglich. Damit kann diese<br />

Funktion eindeutig dem Genprodukt des arcA-Gens, der Arginindeiminase,<br />

zugeschrieben werden. In Verbindung mit den Erkenntnissen aus den Versuchen<br />

unter aeroben Bedingungen (keine Unterschiede zwischen Wildtypen und ∆arcA-<br />

Mutanten) kann postuliert werden, dass die Arginindeiminase nur unter anaeroben<br />

Bedingungen exprimiert wird.<br />

In dem Medium, das für die Versuche zur Messung der Ammoniakakkumulation<br />

verwendet wurde, führte eine Konzentration von 10mM L-Arginin zu einer Erhöhung<br />

des pH-Werts auf bis zu 10,1. Um eventuelle Einflüsse des pH-Werts auf die<br />

Ammoniakproduktion zu überprüfen, wurden die Versuche ebenfalls mit einer<br />

anderen Form des Arginins (Arginin-HCl) durchgeführt. Diese verursachte eine<br />

weniger starke Erhöhung des pH-Werts. Es zeigten sich aber keine Unterschiede in<br />

der Menge des akkumulierten Ammoniaks.

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