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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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Lebern ab Tag 200 und in den Lungen an Tag 290 keine Mykobakterien mehr<br />

nachweisbar. Daher lässt sich festhalten, dass die Arginindeiminase für die<br />

Persistenz von M. <strong>bovis</strong> BCG in der Lunge und der Leber immunkompetenter Mäuse<br />

essentiell ist. Die Milzen wiesen überraschenderweise <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Tiergruppen über<br />

den gesamten Versuchsverlauf eine vergleichbare Bakterienlast auf. Diese<br />

Beobachtung wurde schon <strong>bei</strong> Nitratreduktase-Deletionsmutanten von M. <strong>bovis</strong> BCG<br />

gemacht (FRITZ 2001). Möglicherweise ist das Nährstoffangebot in der Milz ein<br />

anderes als in den übrigen Organen, und besser geeignet, unter anaeroben<br />

Bedingungen die Persistenz von Mykobakterien zu fördern. Eine andere Möglichkeit<br />

wäre eine höhere Sauerstoffverfügbarkeit, die aber gegenüber den Verhältnissen in<br />

der Lunge unwahrscheinlich ist.<br />

Im histologischen Bild zeigte sich in den Lungen ein Unterschied in der Form, dass<br />

die Granulome sich <strong>bei</strong> den mit ∆arcA BCG infizierten Mäusen immer weiter<br />

zurückbildeten, während die mit dem BCG-Wildtyp infizierten Mäuse ein gleich<br />

bleibend pathologisch verändertes Gewebe mit ausgeprägten Granulomen zeigten.<br />

In den Lebern war kein Unterschied zwischen <strong>bei</strong>den Gruppen in der Ausprägung<br />

der Granulome und ihrer Anzahl zu konstatieren, ebenso in den Nieren.<br />

Eine Deletion im arcA-Gen könnten auf mehreren Wegen die Persistenz von M.<br />

<strong>bovis</strong> BCG im Wirt erschweren. Zum einen ist die Energiegewinnung unter<br />

anaeroben Bedingungen aus Arginin zu nennen. Vorausgesetzt, die Nutzung dieses<br />

Stoffwechselwegs ist Mykobakterien möglich, wäre <strong>bei</strong> einem Wegfall dieser<br />

Energiequelle der Erreger anfälliger gegen die Abwehrmechanismen der<br />

Makrophagen und könnte leichter eliminiert werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass durch eine Senkung der intrazellulären<br />

Argininkonzentration im Makrophagen der induzierbaren NO-Synthase (iNOS) das<br />

Substrat entzogen wird. Aktivierte Makrophagen sind in der Lage, mittels so<br />

genannter reaktiver Stickstoffverbindungen (engl.: reactive nitrogen intermediates,<br />

RNI) die DNA und Proteine bakterieller Pathogene zu schädigen (ZAHRT und<br />

DERETIC 2002). Die iNOS ist das Schlüsselenzym für die Herstellung dieser<br />

Verbindungen, zu denen NO, Nitrat und Nitrit sowie die Zwischenstufen dieser<br />

Moleküle gehören. Außerdem können da<strong>bei</strong> zusammen mit hochreaktiven<br />

Sauerstoffverbindungen stark bakterizid wirksame Oxidantien, wie <strong>zum</strong> Beispiel das<br />

Peroxynitrit, entstehen. Es konnte gezeigt werden, das NO in humanen<br />

Makrophagen, die mit IFN-γ, TNF-α und IL-1R aktiviert worden waren, effektiv zur<br />

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