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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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überprüft, bis er schließlich 1921 das erste Mal als Schluckimpfung für Kinder<br />

eingesetzt wurde (WILLIAMS 1995). Später wurde er subkutan angewendet, damit<br />

durch die Tuberkulinreaktion eine Impfbestätigung erfolgen konnte.<br />

Inzwischen wurde dieser Impfstoff <strong>bei</strong> über einer Milliarde Menschen weltweit<br />

angewendet und ist damit der am meisten eingesetzte Lebendimpfstoff überhaupt<br />

(MCKINNEY et al. 1998). Die Vorteile <strong>bei</strong> der Verwendung des BCG-Impfstoffs sind,<br />

dass er in den heißen Regionen der dritten Welt (weil eine Kühlkette nicht unbedingt<br />

erforderlich ist) verwendbar ist, dass er kostengünstig herzustellen ist, und dass<br />

Nebenwirkungen relativ selten auftreten (STOVER et al. 1991). Die häufigsten<br />

bekannten Nebenwirkungen bestehen in lokalen Abszessen oder chronischen<br />

Lymphadenitiden. Andererseits wurde schon vermehrt darüber berichtet, dass der<br />

durch BCG induzierte Impfschutz stark variiert. Er betrug für die pulmonale Form der<br />

Tuberkulose <strong>bei</strong> Erwachsenen, je nach Studie, zwischen 80% und 0% (BLOOM u.<br />

FINE 1994). Besonders in Regionen wie Indien, wo die Exposition der Bevölkerung<br />

mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien besonders hoch ist, erzielte die Impfung mit<br />

BCG keinen erkennbaren Vorteil gegenüber nicht-geimpften Kontrollgruppen<br />

(WILSON et al. 1995). Nach einer Analyse der bisherigen Veröffentlichungen in<br />

diesem Zusammenhang scheint der BCG-vermittelte Schutz gegen die schweren<br />

Erkrankungen im Kindesalter, wie die tuberkulöse Meningitis und die<br />

Miliartuberkulose, höher zu sein (mindestens 80%) als der Schutz gegen die<br />

pulmonale Erkrankung der Erwachsenen (unter 50%) (COLDITZ et al. 1994).<br />

Bei Patienten mit einer erworbenen oder angeborenen Immundefizienz kann es nach<br />

Impfung mit BCG zu einer BCGitis, einer generalisierten Infektion mit oft tödlichem<br />

Ausgang kommen (WILLIAMS 1995).<br />

In Ländern mit einer hohen Tuberkuloseprävalenz wird aber von der WHO derzeit<br />

noch die Impfung mit BCG empfohlen. HIV-infizierte Kinder sollten allerdings von der<br />

Impfung ausgenommen werden. In Deutschland wird die Impfung mit BCG-Impfstoff<br />

von der ständigen Impfkommision (STIKO) des Robert-Koch-Instituts gegenwärtig<br />

nicht empfohlen.<br />

Um einen effektiveren Impfschutz zu erreichen und die negativen Auswirkung der<br />

Impfung zu minimieren, werden derzeit verschiedene Ansätze in der<br />

Impfstoffentwicklung verfolgt. Dazu gehören einerseits die Spaltvakzinen, die aus<br />

DNA-Konstrukten oder mykobakteriellen Proteinen bestehen und in Verbindung mit<br />

Adjuvantien die T-Zellpopulationen des Impflings stimulieren sollen. Hierzu werden

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