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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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2. Literaturübersicht<br />

2.1. Mykobakterien<br />

2.1.1. Taxonomie und allgemeine Eigenschaften<br />

In der Gattung der Mykobakterien, die zur Familie der Mycobacteriaceae zählt, findet<br />

man sowohl obligat und fakultativ pathogene Mikroorganismen als auch<br />

Saprophyten. Sie werden zu den aeroben Bakterien gezählt und unterscheiden sich<br />

von anderen Bakterien durch ihre Säurefestigkeit, einen G/C-Gehalt der DNA von 61-<br />

71 mol% und Mykolsäuren, langkettige gesättigte Fettsäuren, die sich durch Pyrolyse<br />

in 22-26 Kohlenstoffatome große Fettsäuremethylester spalten lassen (LEVY-<br />

FREBAULT und PORTAELS 1992).<br />

Die Mykobakterien erscheinen im mikroskopischen Präparat als unbewegliche, leicht<br />

gekrümmte, sporenlose Stäbchen mit einer Größe von 0,2 – 0,6 x 1 – 10 µm. In<br />

Kulturpräparaten und Patientenmaterial erscheint <strong>Mycobacterium</strong> tuberculosis häufig<br />

in zopfartigen Strängen zusammengelagert, was auf ein Mykosid, den so genannten<br />

Cord-Faktor, zurückzuführen ist. Für herkömmliche Färbemethoden, wie <strong>zum</strong><br />

Beispiel die Gram-Färbung, sind Mykobakterien aufgrund ihrer Wachshülle<br />

ungeeignet, und es wird auf Färbungen nach Ziehl-Neelsen und die Auramin-<br />

Färbung zurückgegriffen. Bei diesen Färbemethoden wird die Säurefestigkeit der<br />

Mykobakterien ausgenutzt, indem nach der Färbung der Farbstoff aus der<br />

Umgebung durch eine Säurebehandlung ausgewaschen wird, die Zellwand der<br />

Bakterien aber angefärbt bleibt.<br />

Mykobakterien sind nicht nur besonders widerstandsfähig gegen Säure, sondern<br />

auch gegen zahlreiche andere äußere Einflüsse. Das ist auf den hohen Lipidgehalt in<br />

ihrer Zellwand zurückzuführen. Die wichtigsten Lipide hier<strong>bei</strong> sind die Mykolsäuren,<br />

Mykoside, mykolsäurehaltige Glykolipide und Glykolipid-Peptide.<br />

So geschützt, weisen die Mykobakterien eine hohe Resistenz gegenüber<br />

Austrocknung (M. tuberculosis kann monatelang im Staub überleben), extremer Kälte<br />

und einigen Desinfektionsmitteln auf (HAHN et al. 2001).<br />

Bei Mykobakterien in Flüssigkulturen kommt es aufgrund der hydrophoben<br />

Eigenschaften der Wachshülle oft zu einem Wachstum an der Oberfläche, was dann<br />

<strong>zum</strong> Eindruck eines schimmelpilzartigen Bewuchses führt. Diese Eigenheit der<br />

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