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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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unter aeroben Bedingungen durch diese anderen Enzyme so kompensiert würde,<br />

dass kein Unterschied im Wachstum zwischen Wildtypen und Mutanten zu erkennen<br />

ist. Diese Möglichkeit kann durch die durchgeführten Versuche nicht endgültig<br />

ausgeschlossen werden. Hierfür müssten Analysen durchgeführt werden, die die<br />

Expression des arcA-Gens unter aeroben Bedingungen eindeutig be- oder<br />

widerlegen.<br />

In diesem Zusammenhang bietet sich ein Vergleich mit den Verhältnissen <strong>bei</strong> P.<br />

aeruginosa an, dessen arcA-Gen Homologien <strong>zum</strong> arcA-Gen von M. tuberculosis<br />

aufweist. Bei diesem Erreger wurde unter mikroaeroben und anaeroben<br />

Bedingungen eine stark erhöhte Expression der Enzyme des ADI-Wegs gezeigt<br />

(MERCENIER et al. 1980), während unter aeroben Bedingungen andere Enzyme für<br />

die Argininassimilation exprimiert wurden. Auch <strong>bei</strong> anderen Bakterien, wie<br />

Mycoplasma spp.(FENSKE und KENNY 1976), Bacillus licheniformis (BROMAN et<br />

al. 1978) Halobacterium salinarium (HARTMANN et al. 1980) und Enterococcus<br />

faecalis (SIMON et al. 1982) wird die Arginindeiminase hauptsächlich unter<br />

anaeroben Bedingungen exprimiert.<br />

SETH und CONNELL konnten 2000 in ihren Versuchen kein Wachstum von M. <strong>bovis</strong><br />

BCG mit L-Arginin als alleiniger Stickstoffquelle feststellen. In den Experimenten der<br />

vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t ist das jedoch gelungen. Möglicherweise ist das auf<br />

Unterschiede in der Versuchsanordnung zurückzuführen. Die Kultivierung von<br />

Mykobakterien war lange Zeit ein Problem (und ist es <strong>bei</strong> manchen Spezies wie <strong>zum</strong><br />

Beispiel M. leprae heute noch), das die Berücksichtigung vieler Faktoren verlangt.<br />

Dazu gehören optimale Sauerstoffzufuhr und die Zugabe von Detergentien wie<br />

Tween ® 80, das die Bakterien in Suspension hält (METCHOCK et al. 1999).<br />

Auch die Konzentration des Arginins scheint eine Rolle zu spielen. SETH und<br />

CONNELL zeigten eine Wachstumsinhibition <strong>bei</strong> M. <strong>bovis</strong> BCG durch Arginin in<br />

Vollmedien (in dem auch andere Stickstoffquellen vorliegen), die sich ab einer<br />

Konzentration von 15mM L-Arginin zeigte. 20mM L-Arginin erwiesen sich hier<strong>bei</strong><br />

sogar als letal für die Mykobakterien, da nach 4 Tagen Inkubation <strong>bei</strong> 37°C keine<br />

kultivierbaren Zellen mehr nachzuweisen waren. Bei einer Konzentration von 10mM<br />

L-Arginin, wie sie in den Versuchen zu dieser Ar<strong>bei</strong>t zur Anwendung kam, wurde<br />

dieser Effekt jedoch nicht festgestellt.<br />

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