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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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mit einer unbehandelten Tuberkulose infiziert jährlich 10-15 weitere Menschen. So<br />

wird jede Sekunde ein Mensch auf der Welt infiziert (WHO 2004).<br />

In den letzten 15 Jahren sind die Inzidenz und die Prävalenz dieser Erkrankung stark<br />

gestiegen (STOKSTAD 2000). Dafür werden <strong>zum</strong> einen verstärkter internationaler<br />

Reiseverkehr und Migration, <strong>zum</strong> anderen die HIV-Epidemie, besonders in den<br />

Entwicklungsländern, verantwortlich gemacht (RAVIGLIONE et al. 1995). In der<br />

Dritten Welt ist die hohe Zahl der Tuberkulosefälle offensichtlich auch die Folge von<br />

schlechter medizinischer Versorgung und schlechten Lebensbedingungen<br />

(GODFREY-FAUSSETT et al. 2000). Nicht nur in den Entwicklungsländern, sondern<br />

auch in den ehemaligen Ostblockstaaten und den Industriestaaten ist die<br />

Tuberkulose auf dem Vormarsch. Auch in Japan <strong>zum</strong> Beispiel wurde seit 1997 ein<br />

stärkerer Anstieg der Tuberkulosefälle registriert (NAKATANI et al. 2002). In den<br />

Industriestaaten tritt die Tuberkulose häufig in sozial schwachen<br />

Bevölkerungsschichten auf, wie dies <strong>zum</strong> Beispiel auch in den USA der Fall ist.<br />

Ein bedeutsamer Zusammenhang für die Epidemiologie der Tuberkulose in den<br />

Entwicklungsländern ist die hohe Zahl der HIV-Patienten, die gleichzeitig mit<br />

Tuberkuloseerregern infiziert sind. Eine HIV-Infektion stellt in diesen Ländern das<br />

größte Risiko für die Reaktivierung einer latenten Tuberkulose dar, und Tuberkulose<br />

ist die Haupt-Todesursache <strong>bei</strong> HIV-positiven Erwachsenen (CORBETT et al. 2003).<br />

Erregerstämme, die gegen mindestens ein Tuberkulosemedikament resistent sind,<br />

wurden mittlerweile in vielen Ländern gefunden. Die WHO geht davon aus, das jedes<br />

Jahr etwa 300.000 Tuberkulosefälle auftreten, in denen der Erreger multiresistent,<br />

das heißt, mindestens gegen Isoniazid und Rifampizin unempfindlich ist. In über 79%<br />

dieser Fälle sind sogar drei oder vier Medikamente unwirksam. Die meisten dieser<br />

Fälle treten in den so genannten „Hot Spots“ auf. Die Gefahr einer Infektion mit der<br />

MDR-TB (Multi-drug-resistant TB) ist in manchen Gebieten der ehemaligen<br />

Sowjetunion und Zentralasiens zehnmal so hoch wie in anderen Ländern. Bis zu<br />

14% der registrierten Neuerkrankungen in diesen Regionen waren MDR-Fälle (WHO<br />

2004). Ein besonderer Brennpunkt in diesem Zusammenhang sind die<br />

osteuropäischen Gefängnisse, wo teilweise Inzidenzen von 7000 Erkrankungen auf<br />

100.000 Insassen beobachtet wurden (CONINX et al. 2000).<br />

In Deutschland wurden im Jahr 2002 insgesamt 7684 Tuberkulose-Neuerkrankungen<br />

vom Robert-Koch-Institut erfasst, was 9,3 Erkrankungen auf 100.000 Einwohner<br />

entspricht. Damit sind die Tuberkulosefallzahlen in den letzten zehn Jahren

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