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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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5. Diskussion<br />

Nach einer aerogenen Infektion mit M. tuberculosis wird der Erreger durch<br />

Makrophagen phagozytiert. Er wird von diesen jedoch nicht abgetötet, sondern<br />

schafft es mit Hilfe verschiedener Mechanismen, intrazellulär im Phagosom zu<br />

persistieren. Dazu gehört die Fähigkeit, die Fusion des Phagosoms mit einem<br />

bakteriziden Lysosom zu verhindern, und sich den widrigen Bedingungen im Innern<br />

des Phagosoms zu widersetzen. Mit dieser Strategie gelingt es M. tuberculosis, über<br />

Jahre und Jahrzehnte im Wirt zu persistieren. Der Erreger wird in den tuberkulösen<br />

Granulomen durch Abwehrzellen an der Vermehrung und Verbreitung gehindert.<br />

Wenn der Wirt jedoch in eine Situation gerät, durch die sein Immunsystem<br />

geschwächt wird, können die Bakterien diesen Augenblick der Schwäche nutzen und<br />

zu einer Erkrankung führen, die unbehandelt tödlich enden kann.<br />

Diese Ar<strong>bei</strong>t beschäftigt sich mit den Mechanismen, die es M. tuberculosis<br />

ermöglichen, in den Phagosomen zu überleben. Es wird angenommen, dass in<br />

tuberkulösen Granulomen ein anaerobes oder <strong>zum</strong>indest sauerstoffarmes Milieu<br />

herrscht (BARCLAY u. WHEELER 1989). Mykobakterien aber werden als strikt<br />

aerobe Organismen eingestuft. Daher wurden sie in dieser Studie auf ein<br />

Enzymsystem untersucht, das die Energiegewinnung unter anaeroben Bedingungen<br />

ermöglichen könnte: den Arginindeiminase-Weg (ADI-Weg).<br />

Von Pseudomonas aeruginosa ist bekannt, dass dieser obligat aerobe Keim den<br />

Abbau von Arginin über den Arginindeiminaseweg nutzt, um unter anaeroben<br />

Bedingungen aus Arginin ATP für sein Wachstum zu generieren (VANDER WAUVEN<br />

et al. 1984). Da<strong>bei</strong> entstehen (über die Zwischenstufe Citrullin) Ornithin und<br />

Carbamoylphosphat, das wiederum zu Ammoniak und CO2 abgebaut wird. Beim<br />

letzten Schritt wird die Phosphatgruppe dazu verwendet, ADP zu ATP zu<br />

phosphorylieren. So entstehen aus einem mol Arginin ein Mol Ornithin, zwei Mol<br />

Ammoniak, ein Mol CO2 und ein Mol ATP. Die dazu benötigten Enzyme Arginin-<br />

Deiminase (ADI), Ornithin-Transcarbamoylase (cOTCase) und Carbamat-Kinase<br />

(CK) werden <strong>bei</strong> Pseudomonas dem Operon arcABCD zugeordnet.<br />

In einer vorangegangen Ar<strong>bei</strong>t (RÖHKER 2003) wurde gezeigt, dass ein Gen mit<br />

Homologie zu arcA von P. aeruginosa <strong>bei</strong> M. tuberculosis und M. <strong>bovis</strong> BCG<br />

vorhanden ist. Von diesem, ebenfalls arcA betitelten Gen wurden Deletionsmutanten<br />

in M. tuberculosis und M. <strong>bovis</strong> BCG erstellt und in vitro unter anaeroben<br />

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