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Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

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Mykobakterien hat ihnen auch zu ihrem Namen verholfen, der vom griechischen<br />

Wort für Pilz, mykes, abgeleitet wurde (HAHN et al. 2001).<br />

Die Koloniemorpholgie von Mykobakterien auf festen Nährboden ist variabel. M.<br />

tuberculosis wächst krümelig, mit gelblich-weißen Kolonien, während M. <strong>bovis</strong> glatte,<br />

pigmentlose Kolonien aufweist.<br />

Das Wachstumsverhalten auf festen Nährboden wurde für eine Einteilung der<br />

Mykobakterien in zwei Gruppen herangezogen: die der langsam wachsenden und<br />

die der schnell wachsenden Mykobakterien. Die schnellwachsenden Mykobakterien<br />

zeigen schon nach 3 bis 7 Tagen unter optimalen Wachstumsbedingungen ein<br />

makroskopisch erkennbares Koloniewachstum, während die langsam wachsenden<br />

bis zu 21 Tage inkubiert werden müssen, um ein vergleichbares Koloniewachstum zu<br />

erreichen. Eine Ausnahme von dieser Unterteilung bildet M. leprae, dessen<br />

Kultivierung in vitro bisher nicht gelungen ist.<br />

RUNYON und TIMPE unterteilten die Mykobakterien 1959 aufgrund ihrer<br />

Wachstumsgeschwindigkeit und Pigmentierung in 4 Gruppen: langsam wachsende,<br />

photochromogene Spezies (Gruppe1); langsam wachsende, scotochromogene<br />

Spezies (Gruppe 2); langsam wachsende, pigmentlose Spezies (Gruppe 3) und die<br />

schnellwachsenden Mykobakterien (Gruppe 4). Es zeigte sich aber, dass nicht alle<br />

Mykobakterien zweifelsfrei einer dieser Gruppen zuzuordnen waren. Mit<br />

molekularbiologischen Methoden wurde später nachgewiesen, dass diese Einteilung<br />

auch einer phylogenetischen Analyse nicht standhielt (ROGALL et al. 1990).<br />

Heute ist es üblich, verschiedenen Mykobakterienspezies anhand ihrer Pathogenität<br />

zu gruppieren. Die obligat pathogenen Erreger des M. tuberculosis-Komplex, zu<br />

denen M. tuberculosis, M. <strong>bovis</strong> (sowie der attenuierte Impfstamm M. <strong>bovis</strong> BCG), M.<br />

africanum, M. microti und M. canettii zählen, stehen da<strong>bei</strong> der Gruppe der NTM<br />

(„non-tuberculous mycobacteria“) oder MOTT („mycobacteria other than<br />

tuberculosis“) gegenüber, zu denen die fakultativ pathogenen Spezies wie <strong>zum</strong><br />

Beispiel M. avium, M. intracellulare (zusammengefasst als M. avium-intracellulare-<br />

Komplex), M. xenopi, M. marinum und apathogene Spezies wie M. vaccae zählen.<br />

Unter klinischen Gesichtspunkten lassen sich folgende Risikogruppen unterscheiden<br />

(BÖTTGER 1991):<br />

• Risikogruppe I: Apathogene, saprophytäre Mykobakterien, deren Nachweis<br />

nur in Ausnahmefällen klinische Relevanz hat.

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