24.12.2012 Aufrufe

Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

Untersuchungen zum Argininstoffwechsel bei Mycobacterium bovis ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

94<br />

Citrullin als alleinige Stickstoffquelle in Minimalnährmedium angeboten wurde. Es<br />

wurde also der erste Schritt im ADI-Weg, die Desaminierung von Arginin, umgangen.<br />

Die ∆arcA-Mutation <strong>bei</strong> ∆arcA M. tuberculosis und ∆arcA M. <strong>bovis</strong> BCG sollte folglich<br />

in diesem Versuch keinen Einfluss haben. Die Ammoniak-Akkumulation müsste unter<br />

diesen Voraussetzungen aus dem letzten Schritt des ADI-Wegs, der Hydrolyse von<br />

Carbamoyl-Phospat durch die Carbamat-Kinase (CK) zu CO2 und Ammoniak,<br />

resultieren.<br />

Die Wildtypen und die ∆arcA-Mutanten von M. tuberculosis und M. <strong>bovis</strong> BCG, sowie<br />

die komplementierten Mutanten, konnten aus L-Citrullin in vergleichbarem Umfang<br />

Ammoniak abspalten. Die Konzentrationen des Ammoniaks nach 10 Tagen<br />

Versuchsdauer waren deutlich geringer als <strong>bei</strong> der Abspaltung aus L-Arginin, sie<br />

lagen im Bereich von 150-250 µM Ammoniak/l. Vorausgesetzt, die Enzyme cOTC<br />

und CK sind <strong>bei</strong> M. tuberculosis und M. <strong>bovis</strong> BCG vorhanden, könnten diese<br />

Ergebnisse auf eine unterschiedliche Affinität der Enzyme für ihr Substrat hindeuten.<br />

Daraus würde eine langsamere Umsetzung der Metabolite resultieren. Bei<br />

theoretischer sofortiger Umsetzung der verfügbaren Substrate durch cOTCase und<br />

CK, beginnend mit Citrullin, wäre eine Konzentration des Ammoniaks zu erwarten,<br />

die der Hälfte dessen entspricht, was mit Arginin als zugesetzter Stickstoffquelle<br />

umgesetzt wird.<br />

Möglich wäre allerdings auch, dass durch andere, unbekannte enzymatische<br />

Reaktionen das Ammoniak aus Citrullin freigesetzt wird. Diese Möglichkeit ist,<br />

solange keine weiteren Enzyme des ADI-Pathways gefunden werden, nicht<br />

auszuschließen. Auch eine singulär vorliegende Arginindeiminase könnte für die<br />

Mykobakterien patho-physiologische Vorteile haben, auf die <strong>bei</strong> der Diskussion der in<br />

vivo-Experimente eingegangen wird.<br />

5.2. In-vivo-Charakterisierung der ∆arcA-Mutante<br />

Die Bedeutung der Arginindeiminase für die Persistenz von M. <strong>bovis</strong> BCG wurde an<br />

immunkompetenten BALB/c-Mäusen untersucht. Die ∆arcA-Mutante von M. <strong>bovis</strong><br />

BCG zeigte hier<strong>bei</strong> eine deutliche Attenuierung gegenüber dem Wildtyp. Die Lungen<br />

und die Lebern der mit ∆arcA BCG infizierten Versuchstiere wiesen am Tag 170<br />

einen Rückgang der Keimbelastung gegenüber dem Wildtyp auf. An den folgenden<br />

Sektionszeitpunkten waren <strong>bei</strong> den mit ∆arcA-Mutanten infizierten Mäusen in den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!