HANSA 06-2019
Reparatur & Umbau | Start-Ups | COMPIT Review | CIMAC 2019 | Terminaltechnik | Batterien & Hybrid | Offshore-Flotte | U.A.E. | Cruise Ship Interiors | Zeaborn & Offen
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Finanzierung | Financing<br />
EIN DRITTEL VERWERTET<br />
HSH-Abbaubank<br />
macht erstmals Gewinn<br />
In ihrem zweiten Geschäftsjahr hat die<br />
portfoliomanagement (pm), die Abwicklungsanstalt<br />
für die Altlasten der HSH<br />
Nordbank, erstmals einen operativen Gewinn<br />
von 8,6 Mio. € erzielt. Bisher wurden<br />
80 der einst 253 Schiffe verwertet.<br />
Die prognostizierte leichte Erholung an<br />
den Schifffahrtsmärkten habe für ein insgesamt<br />
positives Ergebnis gesorgt, hieß es<br />
bei der AöR zur Vorlage des Geschäftsberichts.<br />
Das Jahresergebnis 2018 lag bei<br />
15,1 Mio. € und das Nettoergebnis aus der<br />
Risikovorsorge bei etwa 7 Mio. €.<br />
Der ausstehende Kreditbetrag zum 31.<br />
Dezember 2018 betrug 3,67 Mrd. € gegenüber<br />
einem Buchwert von lediglich<br />
1,48 Mrd. €. Im Vergleich zu Ende 2017 seien<br />
die Kreditsumme um –187 Mio. € und<br />
der Buchwert um –164 Mio. € reduziert<br />
worden. Dies resultiere aus Tilgungen<br />
und Erlösen in Höhe von 245 Mio. €.<br />
Seit Gründung der Abwicklungsanstalt<br />
der Länder Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein seien 80 Schiffe verwertet worden,<br />
allein im vergangenen Jahr waren es<br />
41. Ins Geschäftsjahr <strong>2019</strong> sei die pm noch<br />
mit 173 Schiffen gestartet. »Dieser Abbau<br />
ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Als<br />
die Märkte sich 2017 und 2018 erholten,<br />
konnten wir zahlreiche Kunden davon<br />
überzeugen, ihre Schiffe zu verkaufen«,<br />
sagt Ulrike Helfer, Vorstandsmitglied der<br />
portfoliomanagement. Nach dem Aufbau<br />
der Anstalt mit hohen Anfangskosten folge<br />
jetzt die Konsolidierung.<br />
Die Anstalt öffentlichen Rechts hat<br />
die Aufgabe, ein von der HSH Nordbank<br />
übernommenes Kreditportfolio<br />
von notleidenden Schiffskrediten wertschonend<br />
abzuwickeln. So wurde im Juni<br />
2016 ein Forderungsvolumen von nominell<br />
4,1 Mrd. € gekauft, das damals mit<br />
253 Schiffen besichert war. Der Kaufpreis<br />
lag jedoch »nur« bei 2,4 Mrd. €. Die Differenz<br />
wurde aus der damals noch bestehenden<br />
Länder-Garantie ausgeglichen.<br />
Ende 2016 war noch ein Fehlbetrag von<br />
505 Mio. € verkündet worden. Grund: Um<br />
die Differenz zwischen dem Buchwert<br />
des Portfolios und den tatsächlichen, aktuellen<br />
Schiffswerten widerzuspiegeln,<br />
war eine hohe Risikovorsorge nötig geworden.<br />
Ende 2017 lagen die Forderungen<br />
noch bei 3,86 Mrd. € (–622 Mio. € zu<br />
2016) bei einem Buchwert von 1,64 Mrd. €<br />
(–395 Mio. €). n<br />
NEUGESCHÄFT LEGT ZU<br />
KfW nimmt mehr Schiffe ins Portfolio<br />
Die KfW Bankengruppe hat in den ersten<br />
drei Monaten <strong>2019</strong> ein Fördervolumen<br />
von 16,9 Mrd. € (Vorjahreszeitraum<br />
18,9 Mrd. €) verzeichnet. Die Ertragslage<br />
der KfW hat sich mit einem Konzerngewinn<br />
von 295 Mio. € im Vergleich<br />
zum Vorjahr positiv (228 Mio. €) entwickelt.<br />
Der für die Steuerung der KfW<br />
relevante Konzerngewinn<br />
vor<br />
IFRS-Effekten<br />
beträgt 317 Mio. €<br />
(238 Mio. €).<br />
Der Saldo der<br />
Risikovorsorge<br />
im Kreditgeschäft<br />
fällt mit –14 Mio. € (0 €) für das<br />
erste Quartal erneut erfreulich niedrig<br />
aus. Aus dem Beteiligungs- und Wertpapierportfolio<br />
des Konzerns resultiert<br />
ein leicht positiver Ergebniseffekt<br />
von 21 Mio. € (–11 Mio. €), insbesondere<br />
infolge der positiven Dollar-Entwicklung.<br />
»Die Ertragsentwicklung der KfW im<br />
ersten Quartal <strong>2019</strong> verlief sehr erfreulich«,<br />
sagt Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender<br />
der KfW Bankengruppe.<br />
Die Bilanzsumme stieg auf 508,8 Mrd. €<br />
gegenüber 485,8 Mrd. € Ende 2018. Die<br />
nahezu unveränderte Gesamtkapitalquote<br />
liegt bei 20,0 %.<br />
AUSSTIEG NAHT<br />
Nur noch 38 Schiffe bei der Commerzbank<br />
Mit zuletzt 14,3 Mrd. € im Schifffahrts-Portfolio<br />
ist die KfW IPEX nach<br />
dem (Teil-)Rückzug von HSH Nordbank,<br />
NordLB und Commerzbank die<br />
größte schiffsfinanzierende Bank in<br />
Deutschland. Das Geschäftsfeld Export-<br />
und Projektfinanzierung, das<br />
durch die KfW IPEX-Bank verantwortet<br />
wird, hatte einen<br />
guten Jahresstart<br />
und liegt<br />
mit Neuzusagen<br />
von insgesamt<br />
4,8 Mrd. € deutlich<br />
über dem<br />
Niveau des Vorjahreszeitraums<br />
(3,3 Mrd. €). Schwerpunkte<br />
der Neuzusagen liegen in den<br />
Geschäftssparten Maritime Industrie<br />
mit 1,4 Mrd. € (Vorjahreszeitraum:<br />
0,9 Mrd. €), Infrastruktur mit 0,8 Mrd. €<br />
(0,4 Mrd. €) sowie Finanzinstitutionen<br />
und Trade Finance mit 0,8 Mrd. €<br />
(0,4 Mrd. €) und Energie und Umwelt<br />
mit 0,8 Mrd. € (0,4 Mrd. €).<br />
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes<br />
habe die KfW im ersten Quartal<br />
<strong>2019</strong> Mittel in Höhe von 35 Mrd. €<br />
an den internationalen Kapitalmärkten<br />
aufgenommen. Für das Gesamtjahr<br />
plant die KfW nach eigenen Angaben<br />
die Refinanzierung von 80 Mrd. €. n<br />
Mit jedem Quartal rückt der finale<br />
Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung<br />
bei der Commerzbank näher. Nach<br />
dem ersten Quartal <strong>2019</strong> bestanden lediglich<br />
noch offene Forderungen für<br />
38 Schiffe. Ende 2018 waren es noch 60.<br />
Das Portfolio umfasst noch Forderungen<br />
in Höhe von 300 Mio. € (Ende 2018:<br />
400 Mio. €). Allein im vergangenen Jahr<br />
war die Kreditsumme um 2,2 Mrd. € reduziert<br />
worden.<br />
Zu Hochzeiten 2008 und 2009 waren<br />
es 23 Mrd. € im Portfolio – die Commerzbank<br />
stand damals hinter der HSH<br />
Nordbank auf Platz 2 unter den deutschen<br />
Schiffsfinanzierern. 2012 hatte der<br />
Vorstand dann den Ausstieg aus diesem<br />
Geschäftsbereich beschlossen. Schiffskredite<br />
sind seither mit der gewerblichen<br />
Immobilienfinanzierung im Abbau-Segment<br />
Asset & Capital Recovery (ACR)<br />
zusammengefasst.<br />
Nach den abgesagten Fusionsgesprächen<br />
mit der Deutschen Bank hat die<br />
Commerzbank für das erste Quartal einen<br />
operativen Gewinn von 244 Mio. €<br />
vorgelegt. Die Bank sei im ersten Quartal<br />
<strong>2019</strong> bei Kunden und Assets gewachsen<br />
und hat die bereinigten Erträge im<br />
Kundengeschäft leicht gesteigert, teilte<br />
das Frankfurter Geldinstitut mit. Insbesondere<br />
der Zinsüberschuss habe von<br />
den Wachstumsinitiativen profitiert.<br />
Die Erträge im Konzern beliefen sich<br />
im ersten Quartal <strong>2019</strong> auf 2,156 Mrd. €.<br />
Wie es mit dem Geldinstitut jetzt weitergeht,<br />
gilt als offen. Sowohl die italienische<br />
UniCredit als auch die niederländische<br />
ING haben Interesse an der<br />
Commerzbank signalisiert. n<br />
<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>06</strong> | <strong>2019</strong><br />
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