HANSA 06-2019
Reparatur & Umbau | Start-Ups | COMPIT Review | CIMAC 2019 | Terminaltechnik | Batterien & Hybrid | Offshore-Flotte | U.A.E. | Cruise Ship Interiors | Zeaborn & Offen
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Schiffstechnik | Ship Technology<br />
Shell setzt auf synthetische Kraftstoffe<br />
Der Energiekonzern sieht synthetische Kraftstoffe, die auf mit erneuerbaren Energien<br />
hergestelltem Wasserstoff basieren, als Zukunftschance für Verbrennungsmotoren<br />
Die Emissionsvorgaben, die die International<br />
Maritime Organization<br />
(IMO) ab 2020 macht, sind hinlänglich<br />
bekannt. Dass die Emissionen des<br />
Transportsektors aber immer weiter steigen,<br />
veranschaulichte Wolfgang Warnecke,<br />
Chief Scientist Mobility beim Mineralölkonzern<br />
Shell, bei der VDI-Tagung<br />
in Hamburg, die sich dem Thema »Antriebe<br />
der Zukunft« widmete. Hauptverantwortlich<br />
sei zwar der Lkw, aber auch<br />
die Schifffahrt müsse den Schadstoffausstoß<br />
senken. Warnecke sieht hier vor allem<br />
Potenzial für synthetische Kraftstoffe.<br />
Damit könnten Verbrennungsmotoren<br />
weiter genutzt werden. Der steigende<br />
Energiebedarf allerdings, der auch in der<br />
Schifffahrt zu beobachten sei, werde sich<br />
künftig noch verstärken.<br />
»Egal welche Methode künftig als<br />
Antriebsart angewendet wird,<br />
CO2-Minderung kostet Geld«<br />
Es bedürfe daher eines technologieneutralen<br />
Ansatzes, der alle Optionen ermögliche,<br />
sich zu entwickeln. Shell sieht in der<br />
Berufsschifffahrt vor allem Chancen für<br />
»Power-to-Liquid«, »Power-to-Gas« und<br />
Biokraftstoffe. Gute Perspektiven werden<br />
insbesondere dem Wasserstoff eingeräumt.<br />
Solarenergie spielt in den Überlegungen<br />
ebenfalls eine gewichtige Rolle,<br />
denn schließlich stünde Sonnenenergie<br />
in unbegrenztem Maße zur Verfügung.<br />
Es gebe Möglichkeiten, beispielsweise<br />
aus Kohle oder Abfall Energie zu erzeugen<br />
oder Biomasse wie Holz oder Stroh<br />
in einem chemischen Prozess in flüssige<br />
Energieträger umzuwandeln. Eine weitere<br />
Variante sei es, mit erneuerbaren Energien<br />
mithilfe der Elektrolyse Wasserstoff<br />
herzustellen, der als Grundlage für synthetische<br />
Kraftstoffe genutzt werden könne.<br />
Der Nachteil sei allerdings, dass diese<br />
Methode sehr viel Energie benötige. Dies<br />
habe einen Verlust des Wirkungsgrades<br />
zur Folge.<br />
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60 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>06</strong> | <strong>2019</strong>