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HANSA 06-2019

Reparatur & Umbau | Start-Ups | COMPIT Review | CIMAC 2019 | Terminaltechnik | Batterien & Hybrid | Offshore-Flotte | U.A.E. | Cruise Ship Interiors | Zeaborn & Offen

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Häfen | Ports<br />

ist nicht etwa eine Forschungstätigkeit,<br />

sondern Themen, strategische und taktische<br />

Ziele sowie konkrete Maßnahmen<br />

zu bestimmen und identifizieren, die für<br />

einen Hafen der Zukunft relevant sind.<br />

Dabei geht es auch um Makro-Trends,<br />

die künftige Hafen-Entwicklungen beeinflussen<br />

können.<br />

Zur Arbeitsgruppe, die vom Beratungsunternehmen<br />

Circle geleitet wird,<br />

gehört neben der Universität von Genua<br />

und den Beratungsunternehmen Magellan<br />

aus Portugal und PortExpertise aus<br />

Belgien auch das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft<br />

und Logistik (ISL).<br />

Bisher wurden rund 380 Projekte<br />

und Studien untersucht, darunter<br />

EU-Forschungsprojekte, INTERREG-,<br />

TEN-T- oder nationale Projekte sowie<br />

wissenschaftliche Aufsätze, wie ISL-<br />

Spezialist Holger Kramer erläutert. Als<br />

Mittel dazu dient auch das Feedback<br />

aus der Hafenpraxis mittels Interviews<br />

und Workshops. »Teilweise hatten Akteure<br />

unterschiedliche Ansichten über<br />

die Prioritätensetzung. Ansonsten gab<br />

es zum Teil thematische Ergänzungen,<br />

die wir aufgenommen haben«, berichtet<br />

Kramer.<br />

Vor wenigen Wochen fand in Triest<br />

die »Midterm Conference« statt, bei der<br />

einige Zwischenergebnisse präsentiert<br />

wurden.<br />

Als wesentliche Themen haben sich<br />

ökonomische, ökologische und gesellschaftliche<br />

Nachhaltigkeit, Digitalisierung,<br />

Governance, Hafen-Stadt-Beziehungen,<br />

Hafeninfrastrukturen,<br />

rechtliche Rahmenbedingungen, Hafenhinterland,<br />

Ausbildung, Sicherheit und<br />

Industrie- und Logistik in Häfen gezeigt.<br />

»Häfen sind sehr heterogen, was Größe,<br />

geografische Lage oder Ladungen anbelangt.<br />

Entsprechend gibt es unterschiedliche<br />

Ansichten über die Zukunft und<br />

keinen »One size fits all«-Ansatz«, sagt<br />

Kramer.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Es habe einen »Back and Forth«-Prozess<br />

mit Ergänzungen zu den Themen gegeben.<br />

»Wir haben bei der Durchsicht der<br />

Projekte geschaut, ob es in den entsprechenden<br />

Häfen strategische Ziele oder<br />

Maßnahmen gibt, die wir im Vorfeld<br />

noch nicht aufgeführt hatten. Diese Phase<br />

ist nun abgeschlossen: Wir sind dabei,<br />

rund 30 bis 50 Quellen näher zu beleuchten<br />

und zu erörtern, wie eine Evaluation<br />

möglich ist.«<br />

Prinzipiell gehört zur Untersuchung,<br />

ob die Ideen das Potenzial haben, für einen<br />

Hafen der Zukunft relevant zu sein.<br />

Sie werden nach Themen geclustert und<br />

hinsichtlich Auswirkungen, strategischer<br />

und taktischer Ziele und konkreter Maßnahmen<br />

sowie eine potenzielle Übertragbarkeit<br />

auf andere Häfen analysiert. Basis<br />

dafür sollen noch zu definierende<br />

Kennzahlen (Key Performance Indicator,<br />

KPI) sein. Ergänzend wird derzeit die<br />

Möglichkeit diskutiert, relevante rechtliche<br />

Rahmenbedingungen und politische<br />

Initiativen zu bestimmen, um auch hier<br />

mögliche Auswirkungen mittels Indikatoren<br />

zu untersuchen.<br />

»Eine gute Idee kann auch von<br />

außerhalb Europas kommen«<br />

Die Arbeitsgruppe will aus den Quellen<br />

aggregierte KPIs entwickeln, etwa Auswirkungen<br />

auf die Logistikkette, mit weiteren<br />

»Sub-KPIs«. Diese KPIs sollen dabei<br />

die Unterschiede zwischen Häfen berücksichtigen,<br />

d.h. die Ergebnisse sollen<br />

Relationen einbeziehen, wie beispielsweise<br />

unterschiedliche Umschlagsvolumen<br />

oder vermiedene Emissionen in Bezug zu<br />

Gesamtemissionen. Gibt ein Projekt gewisse<br />

Daten nicht her, werden weitere Informationen<br />

von den betreffenden Häfen<br />

oder aus anderen Quellen eingeholt.<br />

»Thematisch und geografisch haben<br />

wir durch die Einreichungen eine gute<br />

Abdeckung erreicht – ohne dass wir dafür<br />

in einzelnen Regionen nach Projekten<br />

suchen mussten. Eine gute Idee kann<br />

dabei auch von außerhalb Europas kommen,<br />

die Region ist kein Ausschlusskriterium«,<br />

so der ISL-Experte. Auffallend<br />

viel Feedback gab es wenig überraschend<br />

zu den Themenkomplexen »Umwelt« und<br />

»Digitalisierung«.<br />

Am Ende des Projekts soll eine »Port<br />

of the Future Road Map 2030« entstehen,<br />

die mögliche Elemente, Instrumente und<br />

Maßnahmen umfasst, Forschungs- und<br />

Entwicklungsempfehlungen beinhaltet<br />

und die Grundlage für die Schaffung eines<br />

Experten-Netzwerks bilden könnte.<br />

Konkrete Vorgaben aus Brüssel gibt es<br />

laut Kramer nicht: »Unsere Aufgabe ist<br />

zu untersuchen, welche Themen, strategischen<br />

Ziele und, wenn möglich, welche<br />

Maßnahmen für einen Hafen der Zukunft<br />

relevant sind, um begrenzte Mittel<br />

künftig effizient einzusetzen.«MM<br />

© Wärtsilä<br />

Abstract: Searching for the port of the future...<br />

The integration of the port industry into the local or regional environment poses challenges<br />

to the industry. The extensive EU project »DocksTheFuture« examines how the<br />

port of the future could look like. Topics, goals and concrete measures will be identified<br />

and analysed. These include ecological, economic and social developments.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal <strong>06</strong> | <strong>2019</strong><br />

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